Langenberg. . Zum gemeinsamen Konzert luden die drei Blasorchester der Musikschule ins Bürgerhaus ein. 100 Kinder und Jugendliche absolvierten es mit Bravour.
Ein Fest für die Velberter Musik- und Kunstschule: Zum ersten Mal hatten die drei Blasorchester der Schule ihren gemeinsamen Auftritt. Als Spiritus rector erwies sich Alexander Ruffing, der vor Jahren dem sogenannten „Jeki“-Projekt die Krone aufsetzte und die Schüler, die sich ein Blasinstrument auserwählt hatten, zu einem Orchester gelockt hatte. Der Zustrom war so groß, so dass sich das Orchester aufteilen musste.
Wie man Jugend in den Bann gemeinsamen Musizierens zieht
So entstanden drei Orchester: Das Kinderblasorchester, das Jugendblasorchester und für die älteren Schüler dann schon ein symphonisches Ensemble mit der verheißungsvollen Bezeichnung „Symphonic Wind Orchestra“. Zu Alexander Ruffing gesellte sich Katharina Ortlinghaus dazu, um gemeinsam das angewachsene Aufgabengebiet zu bewältigen. Beide gaben an diesem Abend interessante wie charmante Einführungen, die ihre tieferliegenden Motivationen preisgaben: Gemeinschaft bilden, menschliche Gemeinschaft unter dem Verdikt der alles verbindenden Musik. Und sympathisch, wie die beiden Pädagogen wirkten, wurde verständlich, dass sie die Jugend in den Bann gemeinsamen Musizierens ziehen konnten.
Knirpse handhaben Waldhörner wie professionelle Musiker
Ab sechs Jahren kam man in das Kinderblasorchester, das an diesem Abend auch den Anfang machte. Da sah man dann Knirpse mit Waldhorn, das halb so groß war wie sie selbst- aber in der Handhabung dieses Instruments wirkten sie wie Profis! Genauso die Trompeter und Posaunisten, wobei man sich fragte, woher die Luft für diese Instrumente kommt bei noch zarten Gestalten. Traditionelle Melodien kamen zum Vortrag, bei denen jeder mitsummen konnte. Erstaunlich waren schon das Rhythmusempfinden und die absolute Intonations- Sauberkeit. Beethovens Ode an die Freude schloss dann auch die Freude über das engagierte Musizieren der kleinen Musiker mit ein.
Musikschüler folgen dem Dirigat mit erstaunlicher Präzision
Die größeren Schüler überraschten anschließend mit vornehmlich Filmmusik. Man merkte die Begeisterung, solche Stücke, die sonst großen Orchestern vorbehalten sind, auch darstellen zu können- wenn auch in Bearbeitungen. Auch hier Holzbläser wie Blechbläser in erstaunlicher Präzision dem Dirigat folgend. Dann aber ging mit dem Symphonic Wind Orchestra die Post ab: Rampage (= Toben) war das erste Stück. Toben aber in gezügelter Form: Starkes „Blech“ unsisono als ob die Mauern Jerichos nochmal einstürzen müssten. Ein mächtiger Klangkörper folgte in aufschichtenden Akkorden bis dann die Flöten wieder zum friedlichen Nachgeben aufforderten. Die folgenden Stücke dann gemäßigter, wenn auch nicht weniger triumphal (ein Stück mit der Bezeichnung „Thriumphs“).
Orchester sammelte bereits Lorbeeren bei Auslandskonzerten
Offenbar hat das Orchester schon etliche Gastspiele gestaltet, auch im Ausland, und hat schon Lorbeeren geerntet. Die Sorge Alexander Ruffings, die älteren Schüler könnten abspringen, erwies sich als unbegründet: Sie hielten die Treue. Das von den beiden Dirigenten erstrebte Gemeinschaftsgefühl der Musikanten hielt das Orchester zusammen und trug sicher auch zum einheitlichen Klang und dem schwungvollen Gestalten bei. Insgesamt fast 100 Mitwirkende, und wie versichert wurde, keine Aushilfen dabei, keine Profis, nur Freunde – das ist schon ein beachtliches Verdienst einer Städtischen Musikschule, auf die die Bürger stolz sein können. Und so wurde das Fest, das die drei Orchester sich gönnten und den Besuchen schenkten, auch zum Manifest der Leistungsfähigkeit der Velberter Jugend und der Dozenten.
>>>NÄCHSTER AUFTRITT: „ZEITENWENDE“
Nächste Gelegenheit, Schüler der Musik- und Kunstschule musizieren zu erleben, ist am Samstag, 14. Oktober, 18 Uhr:
„Zeitenwende“ ist die Veranstaltung überschrieben, bei dem Schüler in der Aula der Musikschule (Kaiserstraße 12) den Vortrag „Generationskonflikt im Hause Bach“ musikalisch begleiten.
Mehr Infos unter musikundkunstschule-velbert.de.