. SPD-Vorstoß für eine oberirdische Fußgängerquerung geht ins Leere. Nach Polizeiangaben gibt es auch keine Anzeigen und keinerlei Auffälligkeiten.

  • SPD-Antrag für eine oberirdische Fußgängerquerung geht im TBV-Verwaltungsrat ins Leere
  • Laut Polizei sind keine Anzeigen erstattet worden und es gibt auch keinerlei Auffälligkeiten
  • Alternative Fußgängerführung wäre ein aufwändiges Vorhaben und auch investiv eine Nummer

„Sicherheit und Sicherheitsgefühl der Bürger liegen uns sehr am Herzen. Und es gibt in Velbert bestimmt schönere Orte als den Tunnel Am Berg. Aber aus verkehrstechnischer Sicht ist die jetzige Lösung wirklich die bestmögliche“, sagte Michael Schmidt (CDU). Und spätestens hier zeichnete sich im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) ab, dass die SPD-Fraktion für ihren Antrag, alternativ Planungen für eine oberirdische Fußgängerquerung in Angriff zu nehmen, keinen Rückhalt finden sollte.

Veränderungen im direkten Umfeld

Kurzer Rückblick: SPD-Ratsleute hatten im Juni einen Ortstermin im Bereich der Fußgängerunterführung der Heiligenhauser Straße gemacht. Man habe Anregungen von einzelnen Bürger aufgenommen, berichtete Viola Becker am Donnerstagabend in dem Gremium. Und diese verträten unisono die Auffassung, dass eine oberirdische Führung der bessere Weg sei. Der Tunnel sei unübersichtlich, sehr schmutzig und werde bei Dunkelheit überhaupt nicht genutzt, heißt es in dem Antrag. Da helfe auch keine klassische Musik in den Abendstunden. Überdies werde die Straße häufig oberirdisch und verbotswidrig überquert. Dabei komme es zu gefährlichen Situationen.

Der in Höhe der Heide-, Heiligenhauser- und Jahnstraße unter der Erde verlaufende Tunnel sei unübersichtlich und sehr schmutzig, monieren Anwohner
Der in Höhe der Heide-, Heiligenhauser- und Jahnstraße unter der Erde verlaufende Tunnel sei unübersichtlich und sehr schmutzig, monieren Anwohner © Uwe Möller

Kurzfristig Verbesserungen erzielen

Dirk Lukrafka, er hat als Bürgermeister den Verwaltungsratsvorsitz, vertrat – so wie etliche andere auch – die Ansicht, dass sich womöglich Angst- und Unsicherheitsgefühl ändern, wenn sich im Umfeld etwas tut. So wurde in der Runde mehrfach darauf hingewiesen, dass ja in absehbarer Zeit das in Bau befindliche Jobcenter in Betrieb gehe und direkt daneben die geplante neue Velberter Polizeiwache errichtet werde. Das, so die Hoffnung, werde positive Auswirkungen auf die Fußgängerströme und die Sicherheitslage haben. Beides will der Verwaltungsrat nun erst einmal abwarten. Lukrafka regte zudem an, das Tunnel-Thema bereits zuvor gemeinsam mit der Polizei anzugehen, um möglicherweise Verbesserungen zu erzielen.

Aus Polizeisicht völlig unauffällig

Es gebe keinerlei Auffälligkeiten, und es seien seit langer Zeit auch keine Anzeigen erstattet worden, sagte auf WAZ-Nachfrage Ulrich Laaser. Um sich zu vergewissern, so der Leiter der hiesigen Polizeiwache, habe er zum Tunnel eigens noch einmal den Bezirksdienst befragt: „Es ist völlig unauffällig.“

Kosten wären wohl siebenstellig

TBV-Vorstand Sven Lindemann zufolge wäre eine oberiridische Fußgängerführung ein aufwändiges Projekt und auch „investiv eine eher sportliche Angelegenheit“. „Das käme wohl in den siebenstelligen Bereich“, mutmaßte Hans-Dieter Schneider (Velbert anders).