Langenberg. . Die alte Mädchenschule, die auch mal Gesundheitsamt war, soll bis Oktober 2018 zum Jugendzentrum werden. Aber auch Vereine finden dort Platz.
Als Mädchenschule wurde es 1850 errichtet – das dreigeschossige Sandsteingebäude an der Vogteier Straße 6. Ab 1958 bis in die 1970-er Jahre als Gesundheitsamt genutzt, könnten bald wieder Kinder durch das Haus toben, in dem in den vergangenen Jahrzehnten die Arbeiterwohlfahrt, die DLRG und der VdK untergebracht waren. Soll doch nach Ende der großen Umbaumaßnahme, die am Mittwoch kommender Woche beginnt, auch das Jugendzentrum Langengberg dort ein neues Zuhause finden.
Zu einem „Haus der Generationen“ will die Stadt die Vogteier Straße 6 bis Oktober 2018 umbauen lassen. 1,13 Millionen Euro sind für die Baummaßnahme eingeplant, die zu 80 Prozent mit Landesmitteln aus der Städtebauförderung bezuschusst wird.
Vor 17 Jahren vergaß Kammerjäger sein Insektizid zu verdünnen
Nutzten DLRG und AWo in den vergangenen Jahren nur die Erdgeschossräume des insgesamt knapp 400 Quadratmeter großen Gebäudes, sollen künftig auch Ober- und Dachgeschoss wieder nutzbar sein. Die waren nämlich in Folge eines Missgeschicks vor einigen Jahren unbewohnbar geworden: „Ein Kammerjäger versprühte damals nach einem Schädlingsbefall konzentriertes Permethrin, anstatt es eins zu vier zu verdünnen“, berichtet Marc Meyer, der den Umbau für die Stadt als Bauleiter betreut. In der Folge durften die Räume fast 17 Jahre nicht mehr genutzt werden.
Viele Aufträge sind bereits vergeben
Für Abbruchs-, Heizungs- und Sanitärarbeiten sowie die Planung wurden die Aufträge bereits vergeben.
Ausgeschrieben wurden noch die Elektro- Roh- und Trockenbauarbeiten sowie der Innenausbau.
Die Garage im Hof soll im Frühjahr abgerissen werden.
Das wird sich ändern, wenn in etwa drei Wochen damit begonnen wird, das Gebäude nahezu komplett zu „entkernen“. Böden, Decken, Wände: Das ganze Gebäude soll für die neue Nutzung umgestaltet werden. Die sieht vor, AWo und DLRG auch künftig im Erdgeschoss unterzubringen. Beide Vereine erhalten große Gruppenräume, Toiletten und eine Küche. Rollbare Stühle und Tische stehen in einem Lagerraum bereit, um den Raum der DLRG schnell für Schulungen herrichten zu können.
Das Jugendzentrum wird Gruppenräume und Toiletten im Obergeschoss beziehen, während im Dachgeschoss die AWo und die Jugendleiter Büros erhalten. Außerdem sind dort Besprechungsräume und ein kleines Lager vorgesehen.
Haus wird barrierefrei: Den Aufzug erreicht man über den Hof
Auch wenn das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht (Meyer: „Es gibt nur einen so genannten Ensembleschutz“), soll die alte, ortsbildprägende Fassade des Hauses erhalten bleiben. „Auch die neuen Fenster werden – wie die alten – aus Holz sein“, kündigt Meyer einen durchaus behutsamen Umgang mit der alten Bausubstanz an.
Nur in einem Punkt ist man rigoros: „Das Haus wird nach dem Umbau komplett barrierefrei sein“, verspricht der Bauleiter. Dafür sorgen nicht rollstuhl- und rollatorgeeignete Böden: Vom Hof aus wird auch jede Etage des Hauses über einen Aufzug erreichbar sein.