Langenberg. . Steigende Kosten bereiten der Evangelischen Kirche zunehemend Sorgen. Denkmalschutz erschwert Suche nach Platz für Gemeindezentrum.

  • Die Kirchensteruereinahmen wuchsen um ein Prozent, die Ausgaben um vier Prozent
  • Auch die Rücklagen der Gemeinde schmelzen langsam ab
  • Langenberger sind auf der Suche nach einem Platz für eine neues Gemeindezentrum

Die Zahl der Gemeindemitglieder sinkt, die Aufgaben wachsen. Ganz langsam wird die evangelische Kirchengemeinde Langenberg finanziell ausgezehrt. Wie schnell genau, ist nicht bekannt. Seit die Abrechnungen umgestellt wurden auf die Kaufmännische Buchhaltung, schwimmt der Finanzkirchenmeister von Langenberg, Holger Junkersfeld, ein wenig.

„Die kaufmännische Buchhaltung ist darauf ausgerichtet, Kosten und Preise für Produkte zu benennen. Aber welchen Preis hat das Produkt „Kirchenbesuche“, und welche Kosten kann man für eine gute Predigt oder einen Krankenbesuch in Rechnung stellen?“ , fragt Junkersfeld.

Sorge um Kitas

Allerdings ist der Trend erkennbar, und nach diesem Trend fragten die Gemeindemitglieder in der Versammlung am Sonntag in der Alten Kirche. Die Zuweisungen aus der Kirchensteuer wuchsen im vergangenen Jahr nur um ein Prozent, die Ausgaben vor allem für Gehälter stiegen um vier Prozent,“ berichtete Junkersfeld. Bisher seien viele zusätzliche Ausgaben aus Rücklagen oder Neuorganisationen gedeckt worden. Auf Nachfragen beruhigte der Vorsitzende des Presbyteriums die Versammlung: „Es gibt Rücklagen, aus denen wir Ausgleich schaffen können. Aber so recht packen können wir es noch nicht.“

Abgeschmolzen

Solche Rücklagen, die in der Vergangenheit z.B. für Gebäudeunterhaltung erspart wurden, sind langsam abgeschmolzen. Auch das sogenannte Tafelsilber, dessen Kauf in der Vergangenheit manche Finanzlücke stopfen half, ist nahezu aufgebraucht.

Den Eltern lag auch viel an der Frage, welche Umstellungen der Trägerschaft und neue Zuordnung der Kindertagesstätten nach Velbert für die Eltern mit sich bringen könnte. Junkersfeld beruhigte. Es sei nur eine Neuorganisation. Am Betrieb und der Finanzierung der Einrichtungenn und damit an den Kosten für die Eltern werde sich daraus nichts ändern.

Entscheidung über Gemeindezentrum steht aus

Zum Abschluss der Gemeindeversammlung kam Baukirchenmeister Klaus Lübke zu Wort. Sein erstes Thema war die ausstehende Entscheidung darüber, wo ein Gemeindezentrum errichtet werden solle. Die zuständigen Gemeindegremien behandelten zur Zeit den Standort Eventkirche besonders intensiv. Das Problem sei jedoch: Alle angedachten Standort, auch die Alte Kirche oder das Haus im Kreiersiepen, stehen unter der besonderen Beobachtung des Denkmalschutzes.

Alte Kirche wird 300 Jahre alt

Vor allem die Alte Kirche wird in den kommenden Jahren im Mittelpunkt, der Beratungen stehen. „In neun Jahren wird unsere Kirche 300 Jahre alt. Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir sie zu diesem Zeitpunkt restauriert haben wollen,“ kündigte Lübke an. Er wies auf eine Reihe, von den Kirchenbänken aus kaum sichtbarer Risse. Da müsse man etwas tun. „Mit Renovierung ist es aber nicht getan,“ fuhr Lübke fort. „Wir sollten auch überlegen, ob wir diesen Kirchenraum und vor allem seine Nutzung entwickeln und umgestalten wollen.“

Arbeitsgruppe geplant

Nach den bisherigen Vorstellungen der Unteren Denkmalbehörde darf die Gemeinde nicht einmal eine der hinteren Kirchenbänke herausnehmen – Alles steht unter Denkmalschutz. Das Presbyterium will eine Arbeitsgruppe einrichten, in der Ideen für die Finanzierung und die Renovierung der Alten Kirche gesammelt werden können.