Langenberg. . Nach 22 Jahren verlässt Gerhard Kleinlützum den „Wendepunkt“. 18 Jahre hat der Heilpädagoge und Theologe die Einrichtung geleitet.

22 Jahre hat er in Einrichtungen des Vereins gearbeitet, 18 Jahre davon hat er ihn als Geschäftsführer geleitet. Und auch wenn es bis zum endgültigen Abschied zum Monatsende noch ein paar Tage hin ist, wird morgen das offizielle Ende eingeläutet: Mit einem Gottesdienst und anschließendem Festakt im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Nierenhof wird Gerhard Kleinlützum am morgigen Freitag vom Verein Wendepunkt verabschiedet.

1995 begann er als Bereichsleiter der Hordtherberge beim Wendepunkt

„Nein – in ein tiefes Loch werde ich nicht fallen, wenn ich am Monatsende in Rente gehe“, lächelt der 65-Jährige. Dazu warten wohl auch zu viele ehrenamtliche und private Aufgaben auf den Heilpädagogen und Theologen, der 1995 als Bereichsleiter der Hordtherberge und der Villa an der Hauptstraße zum Verein Wendepunkt kam.

Neuer Vorstand macht weiter

Nachfolger von Gerhard Kleinlützum als Geschäftsführer des Wendepunkts wird Michael Offermann, derzeit Verwaltungsleiter und schon lange im Vorstand der Einrichtung tätig.

Dem neuen Vorstand gehören neben ihm Holger Kraft (verantwortlich für die Reha) und als dritte Kraft die Sozialpädagogin Katja Schreyer an.

Da war der Verein – 1979 im Westerwald gegründet – bereits seit zehn Jahre in Langenberg ansässig. 1999, Kleinlützum hatte eben die Geschäftsführung des Wendepunkts übernommen, begann der Verein auch mit seinem Projekt „Betreutes Wohnen“. Mit einer Wohngemeinschaft von vier Klienten fing alles an. „Die habe ich damals zunächst noch selbst betreut“, erinnert sich Kleinlützum.

Heute hat der Verein 70 festangestellte Mitarbeiter, beschäftigt außerdem verschiedene Honorarkräfte. Im Bauernhof am Sender, in der Hordtherberge Am Bertram, in der Villa an der Hauptstraße und in einer Gewerbehalle an der Albert­straße in Bonsfeld werden 32 Menschen stationär in Reha-Plätzen versorgt. 45 weitere Menschen betreut der Verein in ihren eigenen Wohnungen überall im Langenberger Stadtgebiet.

Kandidatur bei der Presbyterwahl am 20. September in Kettwig

Neun Mütter und bis zu 14 Kinder werden zudem im „Wendepünktchen“ Am Hahn betreut, jenem Haus der Ev. Kirchengemeinde Langenberg, das der Verein 2008 als Mutter-Kind-Einrichtung herrichtete, und wo zeitweilig auch die Verwaltung des Vereins untergebracht war, bis sie vor zwei Jahren in ein ehemaliges Büro der Intensiv-Filter-Verwaltung an der Voßkuhlstraße 63 A umzog.

Was also wird der 65-Jährige tun, wenn ihn all dies ab kommenden Monat nicht mehr beschäftigen wird? „Ich werde auf jeden Fall weiter arbeiten – ehrenamtlich“, verrät Kleinlützum. So hat er bereits Aufträge, an verschiedenen überregionalen Projekten mitzuarbeiten, in denen die Zusammenarbeit von Hilfseinrichtungen und psychiatrischen Kliniken entwickelt werden soll.

Endlich mehr Zeit, um mit Hündin „Ronja“ wandern zu gehen

„Dann habe ich mich entschlossen, diesmal auch für das Presbyterium der Freien Ev. Gemeinde Kettwig zu kandidieren, wenn dort am 20. September gewählt wird“, erklärt der Theologe, der in Neukirchen-Vluyn geboren wurde, aber seit 31 Jahren in Velbert lebt.

Und dann ist da ja noch jemand, der nur auf sein Rentnerdasein wartet: Goldendoodle-Hündin „Ronja“. Die hat sich der Wendepunkt-Geschäftsführer bereits vor einem Jahr und mit Blick auf den Ruhestand ins Haus geholt, um mit ihr einer anderen Leidenschaft zu frönen: „Ich denke, wir werden ausgiebig wandern gehen – vielleicht auch bergwandern.“