Velbert-Mitte. . Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese hatte Martin Schulz zu Gast. In 45 Minuten ging es im Parkhotel Velbert einmal durch das Wahlprogramm.
- Kerstin Griese hatte mit Martin Schulz zum vierten Mal einen SPD-Kanzlerkandidaten zu Gast
- Publikum konnte im Parkhotel selbst Fragen formulieren, die Griese ihrem Gast dann stellte
- Der Kanzlerkandidat forderte Bundeskanzlerin Merkel zu einem zweiten TV-Duell auf
Auch in ihrem vierten Wahlkampf ist es Kerstin Griese gelungen, einen SPD-Kanzlerkandidaten zu sich aufs Podium zu holen. „Kerstin Griese trifft“ hatte am gestrigen Mittwoch nun Martin Schulz zu Gast. Zur mittäglichen Stunde gab es einen Par-Force-Ritt durch das sozialdemokratische Wahlprogramm.
Schon weit vor Beginn der Veranstaltung gab es am und vor dem Parkhotel kaum einen freien Parkplatz. Im große Saal – frisch renoviert – war kein freier Platz zu bekommen, erstaunlich für eine Veranstaltung in der Mittagszeit. Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese, die auch dem nächsten Parlament wieder angehören will, wies teils selbst ihre Gäste ein und gab zu: „Ich bin schrecklich aufgeregt“. Auch sie talkt schließlich nicht alle Tage mit dem Kanzlerkandidaten.
Mit Verspätung
Zum Aufwärmen hatte die Kandidatin für den Wahlkreis Mettmann II ihren Kollegen aus dem Südkreis, Jens Niklaus, zum Gespräch in den roten Sessel gebeten. Das Publikum hatte Fragekärtchen ausfüllt – für Schulz – die ersten arbeiteten Griese und Niklaus ab, aber eigentlich warteten alle auf den Kanzlerkandidaten. Martin Schulz kam dann auch mit etwas Verspätung, er hatte die schwierigen Verkehrsverhältnisse im Ruhgebiet am eigenen Leib erfahren, er kam von einem Termin in Dortmund nach Velbert. Beinahe auf Augenhöhe und zum Anfassen konnten die Zuhörer dann aber den Kanzlerkandidaten erleben.
Das Thema Gerechtigkeit im Mittelpunkt
Das Thema „Gerechtigkeit“ war eines der zentralen in der Gesprächsrunde, hierzu hatte das Publikum viele Fragen gestellt und hierzu gab es auch zwei Einwürfe von älteren Damen – nämlich zur Rente. Martin Schulz sprach sich für einen neuen Generationenvertrag aus, damit auch Selbstständige in die Rentenversicherung einzahlten und auch die heute jüngeren Menschen dereinst eine angemessene Rente bekommen.
Immer wieder kam Schulz auf das Duell mit der Kanzlerin zu sprechen, hier sei das Thema soziale Gerechtigkeit zu kurz gekommen. „Ich bin jederzeit bereit zu einem zweiten Duell mit Angela Merkel“, kündigte er vor den Velbertern an.
Velberter fuhren Schulz hinterher
Schließlich ging es um die Zukunftsfähigkeit des Landes. Schulz erklärte, als Kanzler wolle er rund 12 Milliarden Euro in die Bildung investieren. So sollte die Kita gebührenfrei werden, es müssten mehr Ganztagsschulplätze eingerichtet werden und es müsse auch massiv Geld in die Berufsschulen fließen, die schließlich mit die Facharbeiter ausbilden, die die deutsche Wirtschaft stark machten. Und natürlich warb der ehemalige Europapolitiker für ein starkes Europa.
Nach rund 45 Minuten musste Schulz weiter – zu einer Großkundgebung nach Wuppertal. Ein Teil der Velberter reiste per Bus hinterher.