Die Velberter Theologin malt seit ihrem Studium. Nun zeigte sie ihre Werke erstmals einem größeren Publikum. Uni kaufte eines ihrer Bilder.

Seit ihrem Studium vor 40 Jahren malt die Velberterin Dr. Heike Knops. Ausgestellt hat sie ihre Bilder jedoch noch nie. Bis jetzt. Und dann ausgerechnet in England und mit richtig großem Erfolg.

„Da gab es immer eine Hemmschwelle. Als sich dann die Gelegenheit bot, fern ab der Heimat in England auszustellen, hab’ ich zugesagt“, berichtet die 61-Jährige. „Da hätte mich ja niemand gekannt, wenn meine Werke dem Publikum nicht gefallen hätten,“ sagt Heike Knops weiter.

Das Gegenteil war aber der Fall. Ein Bild gefiel so gut, dass es die Universität von Winchester kaufte. Dort hängt es nun weithin sichtbar in einem Fenster.

Zur Kunst und zur Malerei kam Heike Knops während ihres Theologiestudiums in Marburg. „Dort gab es damals einen Zweig Kunst und Theologie. Der hat mich begeistert“, erzählt die Pfarrerin, die auch heute noch Vertretungen von Pfarrerstellen übernimmt. Die Malerei habe sie seitdem immer begleitet. „Je nach Lebensphase und Zeit, die man hat, habe ich privat mehr oder weniger gemalt“, berichtet sie. Aber auch beruflich hat die Kunst sie begleitet. Als Dozentin an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal hat sie mit ihren Schülern zum Thema „Kunst und Theologie“ gearbeitet und zudem ein großes Projekt mit Künstlern zum Thema Bioethik durchgeführt. Auch in ihren Gottesdiensten zeigte sie immer wieder Gemälde und ließ die Gläubigen über diese Bilder meditieren. „Mit diesen Kunstwerken fällt es den Gottesdienstbesuchern oft leichter, einmal konzentriert zuzuhören“, berichtet die Pfarrerin von ihren Erfahrungen.

Feuertanz des Lebens

Vor kurzem erfuhr Heike Knops, die mit weiteren künstlerisch tätigen Theologinnen vernetzt ist, von der Ausstellung in Winchester. Es ging um feministische Theologie. Die Velberterin bewarb sich mit einem Werk. „Ich wurde sofort nach Südengland eingeladen“, erzählt sie. Flug und Aufenthalt übernahmen die Ausstellungsmacher. „Ich war die einzige Deutsche unter lauter Britinnen, die dort ausstellten“, berichtet die Künstlerin. Sie überzeugte dort derart, dass die Uni Winchester gleich beschloss, eines ihrer Bilder zu kaufen: „Feuertanz des Lebens“ – so der Titel übersetzt – zeigt explosive rote Farben, ein Feuer, in dem offenbar eine Frau tanzt.

Dieser Erfolg auf der britischen Insel freut Heike Knops, zeigt er doch, dass sie mit ihrer Kunst so falsch nicht liegt. Vielleicht wagt sie demnächst ja auch einmal eine Ausstellung in der Heimat. Bei Freunden hatten ihre Bilder, die in ihrer Wohnung hängen, schon immer großen Anklang gefunden.