Heiligenhaus. . In diesem Jahr haben gleich acht junge Menschen ihre Ausbildung in der Heiligenhauser Verwaltung begonnen. Es hätten aber auch mehr sein können.

  • Sechs Azubis und zwei Anwärter für den gehobenen Dienst haben ihre Ausbildung bei der Stadt begonnen
  • Eigentlich wollte die Verwaltung mehr Auszubildende einstellen, um künftig eigene Bedarfe zu decken
  • Doch dabei befindet sich Heiligenhaus im Wettbewerb mit anderen Kommunen, was die Suche erschwert

Von wegen, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Zumindest in der Stadtverwaltung Heiligenhaus: So wurden am Donnerstag die sechs Auszubildenden vorgestellt, die am 1. August ihren Dienst bei der Stadt angetreten haben. Und die zeigten sich durchweg begeistert von ihren neuen Aufgaben. Das freut den kommissarischen Leiter der Verwaltung, Michael Beck, denn die jungen Leute sind für die Zukunft der Stadt sehr kostbar: „Wir befinden uns immer mehr im Wettbewerb mit anderen Kommunen um geeignete Fachkräfte und bilden so für die eigenen Bedarfe aus.“

Sehr gute Karrierechancen in Heiligenhaus

Neben den sechs neuen Azubis – vier Verwaltungsfachangestellte (Fachrichtung Kommunalverwaltung) und zwei Kaufleute für Büromanagement bei den Stadtwerken – begrüßte Beck noch zwei Anwärter für die Laufbahn des gehobenen, nichttechnischen Verwaltungsdienstes, die ab heute beginnen. Es hätten aber auch mehr „hoffnungsvolle Nachwuchskräfte“ sein dürfen, wie Beck es formulierte: „Wir hätten gerne zwei weitere Auszubildende eingestellt, doch es fehlten geeignete Bewerber beziehungsweise die Kandidaten hatten sich anderweitig entschieden.“

Das verdeutliche eben auch den angeführten, sich verdichtenden Konkurrenzkampf zwischen den Städten um fähigen Nachwuchs. Doch Heiligenhaus könne im Vergleich mit anderen, größeren Kommunen durchaus punkten – nicht nur, weil es in der Stadt eine Verwaltung der kurzen Wege gebe. „Die Chancen, hier voranzukommen, sind so groß wie nie zuvor. Über kurz oder lang werden auch viele Kollegen in den Ruhestand gehen“, erklärte Beck. So böten sich Nachwuchskräften „tolle Möglichkeiten“, auch was künftige Leitungsfunktionen anbelange.

Viele Neubesetzungen bei den städtischen Stellen

Aktuell arbeiten rund 330 Menschen bei der Stadtverwaltung inklusive Töchtern wie den Stadtwerken – und da gibt es auch einiges an Personal-Fluktuationen, wie Beck ausführte: „Wir haben in den vergangenen Monaten 14 offene Stellen besetzt.“ Derzeit seien auch noch knapp zehn Stellen unbesetzt, auch zwei Leitungspositionen seien vakant.

Insgesamt befinden sich, alle Ausbildungsjahrgänge zusammenzählt, 15 junge Menschen bei der Stadt in einer Ausbildung. Dass nun gleich sechs neue Azubis und zwei Anwärter für den gehobenen Dienst dazugekommen seien, unterstreiche da das starke Bemühen der Stadt um Nachwuchskräfte, so Beck.

Auszubildende durch Infoveranstaltungen an Schulen gefunden

Dass überhaupt so viele Azubis gefunden werden konnten, ist aber einem kleinen Kraftakt zu verdanken. Denn bis Ostern waren erst zwei Ausbildungsverhältnisse unter Dach und Fach. Beck: „Wir haben dann noch Infoveranstaltungen an den weiterführenden Schulen durchgeführt und an der Werbetrommel gerührt.“

Mit Erfolg, wie etwa Lena Becker ausführte: „Ich bin so auf die Ausbildung aufmerksam geworden und fand alles sehr ansprechend. Es ist ein sehr spannender Aufgabenbereich“, meinte die 18-jährige, die diese Jahr am IKG ihr Abitur gemacht hat. Auch Kürsat Dalli (20, auch vom IKG) ist begeistert von seiner Ausbildung: „Ich bin hier in Heiligenhaus groß geworden und freue mich sehr, für die Bürger da zu sein.“ Die Azubis kommen aber nicht alle aus Heiligenhaus, sondern auch aus umliegenden Städten wie Velbert, Wülfrath und Essen.

Für 2018 sollen möglichst acht Azubis eingestellt werden

In den kommenden Monaten will die Stadt wieder um neue Azubis für 2018 werben – dann gleich mit Infoveranstaltungen an den Schulen. Wenn möglich sollen auch acht neue junge Leute ihre Ausbildung beginnen, „dafür brauchen wir aber geeignete Bewerber“, führte Beck aus. So wie eben die aktuellen neuen Azubis, denn: „Sie sind die Creme de la Creme“, sagte deren oberster Dienstherr.

Derzeit sind auch zwei Leitungsstellen bei der Stadt zu besetzen: So verlässt der bisherige Sozialamtschef Jörg Saborni bald Heiligenhaus und wechselt nach Ratingen, wo er eine Abteilungsleitung im Sozialamt übernimmt.

>>>ZWEI SPITZENPOSITIONEN ZU BESETZEN

  • Derzeit sind zwei Leitungsstellen bei der Stadt zu besetzen: So verlässt der bisherige Sozialamtschef Jörg Saborni bald Heiligenhaus und wechselt nach Ratingen, wo er eine Abteilungsleitung im Sozialamt übernimmt.
  • Zudem ist schon seit Monaten die Stelle als Leiter der Stadtplanung offen, da der vorherige Amtsinhaber Siegfried Peterburs nun der Technische Beigeordnete der Stadt ist. Zwischendurch sah es so aus, als ob die Stelle mit einer geeigneten Kandidatin besetzt werden könnte. Doch: „Leider hat sie sich dann gegen uns entschieden“, sagt der kommissarische Leiter der Verwaltung, Michael Beck. Nun werde weitergesucht.