Velbert-Mitte. . Stadtarchiv nimmt an einem Projekt des Landschaftsverbands teil. Mikrofilme sind bald Geschichte. Bestand reicht bis ins Jahr 1862 zurück.

  • Das Velberter Stadtarchiv nimmt an einem Projekt des Landschaftsverbandes teil
  • Historische Zeitungsbestände aus den Jahren 1862 bis 1945 werden nun digitalisiert
  • Die Dateien sollen – wenn alles nach Plan läuft – im nächsten Jahr zur Verfügung stehen

Das Stadtarchiv wird digital – zumindest ein Teil. Zusammen mit den Archiven aus Haan und Hilden gehört Velberts historisches Gedächtnis zur ersten Rutsche eines Projekts des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Der lässt historische Zeitungsbestände von Mikrofilm auf digitale Medien speichern.

Gerät zum Anschauen von Mikrofilmen ist defekt

„Wir sind sehr froh, dass wir gleich in der ersten Tranche dabei sind“, sagt Velberts Archivleiter Christoph Schotten. Denn seit einiger Zeit gebe es schon ein technisches Problem: „Das Gerät, mit dem die Mikrofilme angeschaut werden können, ist defekt.“ Heißt: Anschauen funktioniert noch, aber kopieren oder drucken nicht. Da es auch keine Ersatzteile des Herstellers mehr gibt, „haben wir schon länger überlegt, was wir machen können“, berichtet Schotten.

Zwei Möglichkeiten habe es gegeben: eine Neuanschaffung im Wert von mehreren Tausend Euro – oder die Digitalisierung. „Wir haben uns dann nach Preisen erkundigt und waren ziemlich erstaunt“, sagt Christoph Schotten. „Doch dann tat sich die Möglichkeit auf, dass das Land so eine Maßnahme unterstützt.“ Gemeinsam mit der Unibibliothek Bonn bot der Landschaftsverband besagtes Programm an. „Und da wir historisch bedeutsame Bestände haben – immerhin die ältesten im Kreis Mettmann – sind wir nun dabei.“

Karteikarten bleiben ergänzend erhalten

Diese Woche haben die drei Archive nun ihre Bestände an das Reprografie-Team des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) übergeben. Velbert stellt dafür Zeitungen aus den Jahren 1862 bis 1945 zur Verfügung – auch die Velberter Zeitung, Vorgänger der WAZ – ist dabei. „Läuft alles gut, bekommen wir die Dateien dann im kommenden Jahr zurück“, schätzt Schotten.

Was sich dann ändert: Wer in den alten Ausgaben recherchieren möchte, kann am dann neu eingerichteten Arbeitsplatz die Seiten am Monitor in Augenschein nehmen. Eine Stichwortsuche wird es allerdings erst einmal nicht geben, sagt Schotten: „Es gibt da technische Probleme mit der Frakturschrift.“ Daher werde es auch weiterhin die Karteikarten geben: „Da steckt viel Arbeit drin“, sagt Christoph Schotten, „und es gibt noch immer keine bessere Suchmethode. Warum sollten wir die also aussortieren?“