Velbert. . St.Michael/Paulus, Pfadfinder und Missio starten am Wochenende eine Aktion. In den Telefonen befinden sich wichtige Rohstoffe.
- Zehn Tage lang sammelt die Gemeinde St. Michael/St. Paulus alte Mobiltelefone ein
- Die Geräte werden wiederverwertet, für jedes Handy oder Smartphone gibt es Geld
- Die Spenden fließen dann an Hilfsprojekte im Kongo, um Kriegsopfer zu unterstützen
Buchstäblich Gold wert: Das sind ausrangierte Handys. Denn in ihnen schlummern viele Mineralien und Edelmetalle, darunter sogar Gold. Deswegen ruft die katholische Kirchengemeinde St. Michael und Paulus Velbert zusammen mit Missio Aachen und dem Pfadfinderstamm Johannes Bosco aus Birth dazu auf, alte Mobiltelefone in der Zeit vom 1. bis 10. September zu spenden. Die daraus gewonnenen Stoffe werden wiederverwertet und verkauft. Der Erlös fließt Hilfsprojekten im Kongo zu.
Schätze in alten Telefonen
Was für Schätze tatsächlich in Alt-Handys schlummern, erläutert Gisbert Punsmann, Pastoralreferent der Kirchengemeinde St. Michael und Paulus: „In Deutschland existieren circa 100 Millionen ausgemusterte Handys. In diesen Altgeräten befinden sich schätzungsweise 2,4 Tonnen Gold, welches nicht genutzt wird. Dazu kommen Coltan und weitere wertvolle Rohstoffe.“ Um daran zu kommen, würden nun bis zum übernächsten Sonntag in der „Woche der Gold-Handys“ alte Mobiltelefone in den Gottesdiensten und in den Kindertagesstätten der Gemeinde sowie in den Pfarrzentren und im Pastoralbüro von St. Marien gesammelt (siehe Infobox).
Verwertungsfirma
Nachdem die Altgeräte eingegangen sind, werden diese an das katholische Missionswerk Missio geschickt. „Von einer Verwertungsfirma erhält Missio anschließend Mittel für jedes Handy“, schildert Pastoralreferent Punsmann weiter. Und: „Mit diesem Geld werden in der Demokratischen Republik Kongo Überlebende des Bürgerkrieges unterstützt, der schon Hunderttausende Todesopfer gefordert hat.“ Denn eine Ursache des Konflikts seien die wertvollen Mineralien wie Coltan oder auch Gold, die die Rebellen illegal außer Landes brächten, um ihren Krieg damit zu finanzieren.
Millionen Menschen auf der Flucht
Punsmann erklärt auch, was für Hilfsprojekte im Kongo mit dem Erlös der Aktion unterstützt werden: „Missio fördert dort etwa den Aufbau von Trauma-Zentren, es sind in dem Land Millionen Menschen auf der Flucht.“ Zudem engagiere sich das Missionswerk mit der Aktion Schutzengel für Handys ohne so genannte Konfliktmineralien – also ohne Stoffe, die aus Kriegsgebieten stammen. So werde ein Beitrag gegen den Krieg um Bodenschätze im Kongo sowie für Nachhaltigkeit geleistet.
Zur Internationalen Funkausstellung
Der Termin für die Handy-Sammelaktion vom 1. September an wurde auch bewusst gewählt: „Denn zu diesem Zeitpunkt findet die Internationale Funkausstellung in Berlin statt, wo die neusten Elektronikprodukte präsentiert werden. Es werden auch rund eine viertel Million Besucher auf dieser weltweit größten Fachmesse erwartet“, so Punsmann.
Wer beispielsweise im Zuge dessen nun ein altes Mobiltelefon spendet, tut übrigens nicht nur ein gutes Werk – sondern kann auch noch etwas gewinnen: „Unter allen Teilnehmern an der Aktion werden unter anderem fair produzierte Smartphones verlost“, sagt der Pastoralreferent.
>>Hier können die Handys abgegeben werden:
- Gesammelt werden die Alt-Handys vom 1. bis 10. September in den Gottesdiensten.