Velbert. . Dieter Klemp behandelt in seinem neuen, bereits sechsten Buch einen Lebens- und Themenbereich, den viele Menschen möglichst weit wegschieben.

Er hat ungezählte Stunden im Stadtarchiv bei Christoph Schotten recherchiert, er war bei so etlichen Seelsorgern, Bestattern und Steinmetzen zu Gast „und auf allen Friedhöfen“. Gut anderthalb Jahre hat Dieter Klemp für sein neues Buch gebraucht. „Das ist ja nur mein Hobby. Wenn ich mal keine Lust hab’, setz’ ich mich auch nicht dran.“ Aber der 77-Jährige hat’s zu Ende gebracht und legt nun – als Autor und Herausgeber in Personalunion – auf knapp 130 Seiten dar, „Wie Velberter mit Tod und Trauer“ umgehen.

Autor hat bereits fünf Bücher geschrieben

Es ist jetzt bereits Klemps sechstes Buch. Die jüngsten Vorgänger hießen „Velberter Brückengeschichten“, „Die Nordstadt – Stadtteil im Wandel“ und „Die Velberter und ihr Wasser“. „Mir sind einfach die Menschen wichtig“, sagt Klemp, der zunächst im Vermessungsamt der Stadt gelernt, dann studiert, als Dipl.-Ingenieur gearbeitet hat – und erst als Rentner auf sanften, beharrlichen Druck seiner Tochter an einen Laptop und ans Schreiben gekommen ist.

Viele haben Scheu, sich mit dem Tod zu beschäftigen

Die Scheu, sich mit Tod und Trauer auseinander zu setzen, sei bei vielen groß, sagt er. Und erzählt, dass er vor dem Entschluss geschaut habe, welche Themen andere lokale Autoren behandelt haben und welche bislang außen vor geblieben sind. „Das macht sowieso keiner“, habe er letztlich überlegt. Er ist übrigens absolut kein Trauerkloß, sondern hat Sinn für Humor und auch manche Situationskomik, die andere möglicherweise schon wieder makaber fänden.

Zum Blättern und Gucken gemacht

Das Buch enthält viele bekannte Namen und Ansichten. Der Einstieg im Vorwort endet sehr persönlich, geht es doch u. a. um sechs in 2016 gestorbene Weggefährten. Man begegnet Menschen, die mit dem Thema in verschiedenster Form zu tun haben und mitunter auch hilfreiche Trauerarbeit leisten. Es gibt keinen zusammenhängenden, durchgängigen Fließtext, sondern lauter verschiedene Kapitelchen. „Man kann es nach einzelnen Kapiteln beiseite legen und später wieder zum Weiterlesen hervorholen.“ Sein Buch sei gedacht „zum Blättern und Gucken“, erläutert Dieter Klemp, „und zum Innehalten und Reflektieren“. Beispielhaft schlägt er hierzu das Gedicht „Und die Steine schweigen“ auf, das Dorothee Kollenberg ganz exklusiv für ihn verfasst habe.

Menschen ansprechen, die in Trauer sind

Welche Menschen er ansprechen und erreichen will? „Tja, eigentlich alle die, die in Trauer sind und die noch in Trauer kommen. Wenn ich einige zum Nachdenken und zur frühzeitigen Auseinandersetzung mit dem Thema bringe, ist mein Ziel erreicht.“

<<<KLEMP STELLT BUCH IN TRAUERCAFES VOR

Dieter Klemp ist in den nächsten Wochen mit seinem neuen Buch in zwei Trauercafés zu Gast. Er wird dort lesen, vor allem aber etliche Bilder zeigen und auch mit den jeweiligen Besuchern das Gespräch suchen.

Der erste Termin ist am 21. September, 16 Uhr, beim Helios Klinikum Niederberg, Robert-Koch-Straße 12. Der zweite findet am 1. Oktober, um 15 Uhr beim Hospizverein Niederberg an der Poststraße 193 statt.