Langenberg. . „Wir lesen überall“, versprach die Stadtbücherei Langenberg Kindern ab vier Jahren – und stellte es bei einer Altstadttour auch unter Beweis.

Bange Blicke gen Himmel, als aus dem Grau vereinzelte Regentropfen herunternieselten. Würde die bereits vor einer Woche wegen des schlechten Wetters verschobene Mitmachaktion der Stadtteilbücherei für Kinder ab vier ein weiteres Mal buchstäblich ins Wasser fallen? Nein – tat sie nicht: Nicht gerade bei eitlem Sonnenschein, aber immerhin doch trockenen Fußes ging es von der Bücherei an der Donnerstraße aus in die Altstadt, wo Büchereimitarbeiter und Vorlesepaten den Kindern beweisen wollten: „Wir lesen überall!“

Rundgang durch die Altstadt beginnt als Detektivspiel

Doch – wohin sollte es überhaupt gehen bei dieser „Vorlese- und Mitmachaktion“ der Stadtteilbücherei? Das mussten die Kinder zunächst selbst einmal herausfinden. Ein Foto, auf dem der Teil eines Bruchsteingebäudes mit weißen Sprossenfenstern und merkwürdig grotesken Köpfen und unheimlichen Fratzen zu sehen war, stellte die Jungen und Mädchen jedoch vor nicht allzu große Probleme: Schnell hatten sie die Alte Kirche als ersten Punkt des Altstadt-Lesespaziergangs ausgemacht. Was Ulla Waßerloos, die den Rundgang gemeinsam mit den Vorlesepaten Bernd Sroka, Barbara Molderings und Kristin Kelch organisiert hatte, dann doch erstaunte. Denn: „Selbst den begleitenden Erwachsenen waren die grotesken Köpfe an der Alten Kirche noch nicht aufgefallen“, staunte die Leiterin der Stadtteilbücherei über das Wissen der Kinder.

Die
Die © Herbert Höltgen

Die genossen es, sich auf der Sitzbank vor der Alten Kirche von Bernd Sroka die Geschichte „Kopf hoch, Fledermaus“ vorlesen zu lassen. Dass man ausgerechnet diese Geschichte von Jeanne Willis ausgesucht hatte, war kein Zufall: „Schließlich leben in diesem alten Gemäuer ja ebenfalls Fledermäuse“, erklärte Ulla Waßerloos.

Tiere zogen sich dann auch wie in roter Faden durch den weiteren Stadtrundgang. So las Barbara Molderings den Kindern in der Hellerstraße das Märchen vom „Hässlichen Entlein“ vor, nachdem die kleinen Detektive auf dem nächsten Suchbild schnell die älteste Brücke über den Deilbach, die Hüskeser Brücke, neben dem Haus mit den sehr dicken, braunen Steinen ausgemacht hatten.

Wie der Froschkönig ans Bürgerhaus-Portal kam

Weiter ging’s auf der Suche nach Tieren in Langenbergs Altstadt vorbei an der Adler-Apotheke, durch die Mühlenstraße zur Schweinsgase, die Hauptstraße hinauf vorbei am „Hirschen“ und durch die Kuhstraße zum Bürgerhaus, wo man vor einer der großen Sandsteinkugeln das Märchen vom „Froschkönig“ von Kristin Kelch vorgelesen bekam – und nun sogar bei strahlendem Sonnenschein.

Und was wurde anschließend dann noch in der Stadtbücherei an der Donnerstraße von den Kindern gebastelt, als man dort nach dem spannenden gut eineinhalbstündigen Stadtrundgang wieder eintraf? Klar doch – die Tiere aus den drei Geschichten natürlich!