Was waren sie doch in meiner Jugend (ja, ja, lang ist’s her) die Inbegriffe blechgewordenen Spießertums: Mercedes-Limousinen der Baureihe W 123! Von uns verächtlich „Eins-zwei-drei“ genannt, war die grundsätzliche Langeweile ihres Erscheinungsbildes nur noch durch den Fahrer zu toppen (meist Modell Buchhalter, gerne auch mit Hut auf dem Kopf hinterm Volant sitzend); oder durch die Minderausstattung, deren Sparsamkeit bei späteren Modellen dadurch getoppt wurde, dass der rechte Außenspiegel kleiner war als der auf der Fahrerseite. Die Krönung bourgeoiser Spießigkeit aber war es, wenn so ein „guter Stern auf Deutschlands Straßen“ dann auch noch in der Farbvariante „Chinablau“ daherkam.

Was waren sie doch in meiner Jugend (ja, ja, lang ist’s her) die Inbegriffe blechgewordenen Spießertums: Mercedes-Limousinen der Baureihe W 123! Von uns verächtlich „Eins-zwei-drei“ genannt, war die grundsätzliche Langeweile ihres Erscheinungsbildes nur noch durch den Fahrer zu toppen (meist Modell Buchhalter, gerne auch mit Hut auf dem Kopf hinterm Volant sitzend); oder durch die Minderausstattung, deren Sparsamkeit bei späteren Modellen dadurch getoppt wurde, dass der rechte Außenspiegel kleiner war als der auf der Fahrerseite. Die Krönung bourgeoiser Spießigkeit aber war es, wenn so ein „guter Stern auf Deutschlands Straßen“ dann auch noch in der Farbvariante „Chinablau“ daherkam.

Ach ja – lang ist’s her. Das wurde mir schmerzlich bewusst, als Benny, der Sohn des besten Kumpels, der derzeit Immobilienwirtschaft studiert, jetzt in einem „Eins-Zwei-Drei“ auf den Hof gerollt kam. Minderausgestattet. 230er Benziner. Automatik. „Die Karre ist absolut hip, ziemlich das Geilste, womit du zurzeit irgendwo vorfahren kannst“, versicherte er mir, liebevoll den Lack tätschelnd – chinablau, versteht sich.

Weiß auch nicht, warum ich mir nun dauernd vorzustellen versuche, wie Benny wohl mit Hut hinterm Lenkrad aussähe...