Neviges. . Jugendliche des CVJM Neviges renovieren mit viel Herzblut ihren Jugendkeller an der Roonstraße. Die Sparkasse spendete Geld für neue Möbel.
Die Luft ist trocken, es riecht nach Mörtel. Kabel hängen aus der Wand, vorne am Eingang stapeln sich Säcke, vollgestopft mit Bauschutt und Müll. Sie haben schon richtig viel geschafft, die Jugendlichen des CVJM Neviges. Jeden Tag treffen sie sich hier an der Roonstraße. Hämmern, spachteln, bohren und bringen ihren Jugendkeller auf Vordermann.
Spachteln statt im Freibad liegen
Mit roten Backen kommt Jonathan Vollmer angehetzt, ganz schön warm heute. Wie immer hat er sich direkt von seinem Ferienjob aus aufs Rad geschwungen, der Schüler könnte jetzt auch im Freibad liegen oder zu Hause im Garten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Eine Wand hat er hier schon verputzt, auch jetzt verliert er keine großen Worte und greift zum Spachtel. Mit acht Jugendlichen bringt Jonathan frischen Wind in den rund 40 Jahre alten Treff.
Dabei wollte man eigentlich nur neue Möbel anschaffen, an diesen Zweck war die 2000 Euro Spende der Sparkasse aus dem PS-Los-Sparen gebunden. „Aber dann haben wir uns überlegt: So schöne neue Möbel und drum herum alles alt, sieht ja nicht aus“, erzählt Sebastian Hennlich, Vorsitzender der Jugendarbeit der evangelisch-reformierten Kirche in Neviges. Charlotte Huben, die hier ihr freiwilliges soziales Jahr absolviert, grinst. Gehört sie doch laut Hennlich zu den Initiatoren der ganzen Aktion.
Als erstes wurde die alte Holztheke abgebaut
Zusammen mit ihrer Kollegin Hannah Jung brachte Charlotte die Jungs auf den Geschmack. Heller, luftiger und modernen sollte der Keller werden, in denen Generationen gefeiert haben. „Ich finde, hier gehört eine klare Linie herein, einfach mehr Struktur.“
Gesagt, getan. Mit Beginn der Sommerferien flog als erstes die Holztheke raus und machte Platz für eine hellgraue Küchenzeile, die bald angeliefert wird. Die Holzverkleidung an den Wänden ist schon abgerissen, auch hier dominieren hellgraue Paneele.
Sparkasse spendete Geld für neue Möbel
Auch der Teppichboden flog auf den Müll. „Wir bekommen als Boden jetzt Fliesen in Holzoptik“, freut sich Sebastian Hennlich, der schon ganz gespannt ist, wie sich die freigeklopfte Backsteinwand wohl machen wird. „Die soll so roh bleiben, das wird bestimmt ein schöner Kontrast: alt und modern.“ Die dringend nötigen Elektroarbeiten wie das Legen von Leitungen und die Installation eines Sicherungskastens verrichten natürlich Fachleute, die Kosten zahlt die Gemeinde.
Freitags ist der „Eckstein-Club“ für alle geöffnet
Nicht nur Jan Weitzel, der seit zwölf Jahren als Mitarbeiter im Team „The Core“ die Jugendgottesdienste vorbereitet, ist dieser Ort an der Roonstraße einfach ans Herz gewachsen. „Ich beginne die Woche montags mit dem Hauskreis und am Freitag endet sie mit dem Eckstein-Club, also unserem offenen Treff.“ Dem Charme des alten „Ecksteins“ muss übrigens niemand nachweinen: Im hinteren Raum, hier steht auch der Fernseher, ist es nach wie vor etwas duster und, ja, liebenswert oll.