Heiligenhaus. Die Deges ist für das Teilstück von der Hofermühle bis Ratingen-Ost verantwortlich. Schwierig ist die Zufahrt für die Baustellenfahrzeuge.

  • Zwischen Heiligenhaus-Hofermühle und dem Kreuz Ratingen-Ost gehen die Bauarbeiten der A44 weiter
  • Die Deges ist für diesen Teilabschnitt des schon seit Jahrzehnten dauernden Autobahnbaus verantwortlich
  • Das Herzstück des Abschnitts ist eine knapp 400 Meter lange Brücke mit zwei Pfeilern

Ein Wald von Baukränen erhebt sich über der Hofermühle: Der Bau der Autobahnbrücke im Zuge der A 44 ist in vollem Gange. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres hat die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) mit dem Weiterbau der A 44 zwischen der Anschlussstelle Ratinger Straße und dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost begonnen, auch wenn für das notwendige Regenrückhaltebecken an der Brachter Straße in Ratingen noch kein Planungsrecht besteht.

Die westlichen Pfeiler der A 44-Brücke über das Angertal im Bereich des ehemaligen Steinbruches ruhen auf 35 Meter tiefe Bohrphähle.
Die westlichen Pfeiler der A 44-Brücke über das Angertal im Bereich des ehemaligen Steinbruches ruhen auf 35 Meter tiefe Bohrphähle. © Ulrich Bangert

„Die Erörterung ist noch nicht abgeschlossen, mit einem Beschluss rechne ich nicht vor Ende des Jahres“, schätzt Deges-Projektleiter Karl-Heinz Aukschun und hofft, dass 2018 mit den Bauarbeiten im östlichen Bereich begonnen werden kann. Weil im Bereich Hofermühle das Oberflächenwasser nicht in das umstrittene Becken fließt, konnte bereits im Herbst mit dem Bau begonnen werden.

Die Brücke ist das größte Bauteil des Bauabschnitts

Blick über das westliche Widerlager der künftigen A 44- Brücke über die Hofermühle, wo auf der anderenTalseite ebenfalls gebaut wird.
Blick über das westliche Widerlager der künftigen A 44- Brücke über die Hofermühle, wo auf der anderenTalseite ebenfalls gebaut wird. © Ulrich Bangert

Größtes Bauwerk ist die Brücke über das Angertal: Die rund 384 Meter lange, 40 Meter hohe Talüberfahrt wird auf zwei Widerlagern und vier Pfeilern ruhen. Bis zu 35 Meter tiefe Bohrpfähle im Bereich des alten Steinbruchs waren nötig, um den Pfeilern ein sicheres Fundament zu geben. Während die beiden äußeren Stützen am Rande des Tales sichtbar in die Höhe wachsen, ist von denen im Talgrund nur eine Baugrube zu sehen. „Die Enge und Erreichbarkeit ist eine echte Herausforderung“, klagt Aukschun.

Die Baufelder liegen direkt zwischen Hang und Kläranlage und zwischen Bahndamm und Bach, erreichbar nur über schmale Straßen durch die Hofermühle. Damit schwere Baufahrzeuge überhaupt bis an die Baustellen kommen, musste die Bahnunterführung Anfang des Jahres vertieft werden, während an den anderen Punkten die Arbeiten an den Pfeilern schon im vollen Gange waren. „Wir haben uns mit den Anwohnern zusammengesetzt, das läuft ganz gut“, sagt der Projektleiter, der einräumt, dass die Bauarbeiten eine Belastung für die Hofermühler darstellt.

Deges-Projektleiter Karl-Heinz Aukschun erklärt vor dem westlichen Widerlager der Brücke über das Angertal, wie von dort die Stahlelemente vorgeschoben werden.
Deges-Projektleiter Karl-Heinz Aukschun erklärt vor dem westlichen Widerlager der Brücke über das Angertal, wie von dort die Stahlelemente vorgeschoben werden. © Ulrich Bangert

Anwohner der Hofermühle sind soweit zufrieden

Um die Gefahren für Fußgänger, insbesondere die für Schulkinder so gering wie möglich zu halten, wurden seitliche Fußwege angelegt, teilweise mit einer Extrabeleuchtung, weil die vorhandenen Straßenlaternen durch Bewuchs abgeschattet sind. „Jetzt hat man sogar die zugewucherten Wege freigeschnitten, nachdem ich mich bei Deges und der Baufirma Amand beschwert habe“, stellte Clarissa Freudewald, die Vorsitzende des Bürgervereins, zufrieden fest.

Karl-Heinz Aukschun schaut auf das Fundament des Pfeilers zwischen Kläranlage Hofermühle und dem Hang zu Ratinger Straße.
Karl-Heinz Aukschun schaut auf das Fundament des Pfeilers zwischen Kläranlage Hofermühle und dem Hang zu Ratinger Straße. © Ulrich Bangert

In den nächsten Monaten werden die Fußwege dringend gebraucht, weil viele schwere Laster kommen. Nachdem die Talfundamente wegen des hohen Grundwasserstandes mit einer Schicht Unterwasserbeton versehen wurden, wachsen bis zum Jahresende die Tragpfeiler mit Stahlbeton in die Höhe. Gestern Morgen kamen zwei Lkw mit Bewehrungsstahl an. „Das ging eigentlich ganz gut“, so die Beobachtung der Anwohnerin Freudewald.