Die Ziffern sind nicht nur Pflicht – sie sorgen auch dafür, dass Rettungskräfte im Notfall schnell vor Ort sind. Feuerwehr empfiehlt Einweiser.
- Für Hausnummern gibt es bestimmte Regeln, die auch dringend eingehalten werden sollten
- Denn im Notfall geht wertvolle Zeit verloren, wenn Feuerwehr oder Rettungsdienst suchen müssen
- Liegt das Haus versteckt oder etwas abseits der Straße, müssen zusätzliche Schilder angebracht werden
Von Pflanzen überwuchert, von der Straße aus schlicht nicht zu erkennen und im Dunkeln quasi unsichtbar — wenn Hausnummern nicht richtig angebracht sind, ist das streng genommen nicht nur der Verstoß gegen eine ordnungsbehördliche Verordnung, sondern im Notfall sogar gefährlich. Vor allem, wenn Rettungskräfte wie Polizei, Feuerwehr oder Notarzt eine Hausnummer zunächst suchen müssen, bevor sie tatsächlich Hilfe leisten können.
Verzögerung möglich
„Katastrophal ist das manchmal“, sagt Sebastian Hoguth von der Feuerwehr Velbert, „noch dazu ist es einfach vollkommen unnötig.“ Wenn Rettungskräfte wie Feuerwehr oder Notarzt bei einem Einsatz die richtige Adresse nicht auf Anhieb finden, nur weil die Hausnummer nirgends zu erkennen ist, sei das besonders ärgerlich: „Dadurch verzögert sich alles.“
Dass eine Straße von einem bis zum anderen Ende eine fortlaufende Nummerierung habe, das sei nicht selbstverständlich. „Manchmal muss man wissen, dass man in einen Hinterhof muss“, erklärt Hoguth, „da ist die Information hilfreich, dass man bei Nummer 48 stehen bleiben kann, um zu Nummer 52 zu kommen.“
Denn im Laufe der Jahre seien viele Straßen um Häuser erweitert worden, hinter anderen Gebäuden sei weiterer Wohnraum entstanden: „Ich kenne Gebiete, da gibt es eine Hausnummer von A bis D“, weiß der Feuerwehrmann, selbst eine genaue Angabe hilft da lediglich bei „sinnvoller Beschilderung“.
Nummern müssen gepflegt werden
Inwiefern eine Beschilderung geeignet ist, legt in Velbert eine ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung fest. Für jeden Eigentümer gilt damit, dass das Anbringen einer Hausnummer Pflicht ist. Diese muss von der Straße aus gut erkennbar sein, im besten Falle neben dem Haupteingang hängen. Auch sind Eigentümer dazu verpflichtet, die Hausnummer so zu pflegen, dass sie stets lesbar bleibt.
Eine gesonderte Regel gilt für alle Häuser, deren Haupteinangang nicht an der Straße liegt: In diesem Fall muss die Hausnummer gut sichtbar und – so nah es möglich ist – an einer Wand unmittelbar in Sichtweite der Straße angebracht werden. Eigentümer von Häusern, deren Eingänge durch einen bewachsenen Vorgarten von der Straße aus nicht eingesehen werden können, müssen gegebenenfalls eine zusätzliche Hausnummer nahe der Straße anbringen, beispielsweise am Gartentor.
Und auch wenn ein Schild mit der Hausnummer durchaus kreativ und einzigartig gestaltet werden darf, eines ist in Velbert dennoch festgelegt: Die Ziffern müssen in jedem Fall arabische Zahlen sein. Allgemein wird dazu geraten, die Hausnummern auch im Dunkeln sichtbar zu machen, ob es sich dabei um beleuchtete Schilder handelt oder die Zahl so ausgerichtet wird, dass sie noch im Licht der Straßenlaterne zu erkennen ist, steht dem Eigentümer frei.
Leitstelle kann unterstützen
Bei der Feuerwehr liegen glücklicherweise stets die aktuellsten Daten aller Straßen und Hausnummern der Stadt vor. Im Notfall hat auch der zuständige Disponent der Feuerwehr Velbert Zugriff auf diese Pläne, kann die ausgerückten Kräfte während der Fahrt navigieren. Trotzdem sei es – auch mit gut sichtbarer Hausnummer – „nicht schlecht, einen Einweiser rauszuschicken“, erklärt Hoguth. „Auch wenn man sich dabei blöd vorkommt, am Straßenrand wild mit den Armen zu wedeln, das ist für uns eine riesige Hilfe.“