Velbert-Mitte. . Spinnen, Elektrizität, Hunde: Kinder präsentieren Wissen in selbst erarbeiteten Vorträgen. Es geht dabei ums Fördern und Fordern.
„Hat noch jemand eine Frage?“ – Nö, niemand. Alles klar. Denn Emily hat dem Auditorium aus Eltern, Omas und Opas, Geschwistern und Mitschülern mit vielen gezückten Smartphones fürs Erinnerungsfoto in ihren Worten und mit ihrer Power-Point-Präsentation so prima und einleuchtend das Thema Elektrizität erläutert, dass einfach keine Fragen offen geblieben sind. Und die Neunjährige hat obendrein noch ganz lebensnah erklärt, wie man bei einem Gewitter trotz Blitzen unversehrt bleibt. Emily gehörte jetzt zu der zwölfköpfigen Gruppe – übrigens mit nur einem Jungen –, die beim Expertentag 2017 in der Grundschule Nordstadt ihr Wissen präsentierte.
Das Ganze läuft unter dem Stichwort Hochbegabtenförderung. Ulrike Siekmann, Projektleiterin und kommissarische Konrektorin, rückt allerdings rasch zurecht, dass es um das Fördern und Fordern leistungsstarker Kinder gehe. Ganz im Geist des Landeskompetenzzentrums für individuelle Förderung in Münster. Siekmann ist auch die Initiatorin, hat dafür eigens eine Zusatzausbildung gemacht. Insgesamt 210 Mädchen und Jungen besuchen die Schule Am Schwanefeld. Das Projekt laufe jetzt schon im dritten Jahr und noch nie hätten so viele Kinder mitgemacht, freut sie sich.
Kinder mussten sich bewerben
Die mussten sich für das Projekt in Absprache mit ihrem Klassenlehrer bewerben und dazu eine Arbeit am Computer verfassen. Die Themen sind breit gestreut: Spinnen, Entstehung des Buches, Unterwasserwelten, Borussia Dortmund und und und. Oder eben Hunde. Über die weiß Leni anscheinend so ziemlich alles. Die Zehnjährige hat gleich noch ihren Golden Retriever Emil zum Vortrag mitgebracht. Nur ein paar Stichworte auf kleinen Karteikarten, das Meiste hat auch Leni auswendig gelernt. Und trägt das erworbene Wissen locker vor. Publikum ist für sie nichts Neues, schließlich hat sie schon eine Weihnachtsfeier moderiert.
Ein halbes Jahr hatten die kleinen Experten Zeit, sich mit ihrem Thema zu beschäftigen. „Das war ganz schön viel Arbeit“, lobt Siekmann. Es seien vor allem im Deutschen leistungsstarke Kinder, ergänzt Klassenlehrerin Anna Kuhlinski. „Sie müssen für das Projekt auch sehr viel zuhause machen.“ Auf den Expertentag im Musikraum folgte dann noch eine Extra-Präsentation der Viertklässler für den Jahrgang darunter. Der kann sich, falls auf den Geschmack gekommen, dann ja nächstes Jahr bewerben.