Langenberg. . Konzert der Musik- und Kunstschule lockte Groß und Klein zum Zuhören und Mitmachen ins Bürgerhaus. Gäste aus Bergisch Gladbach mischten mit.

Nicht nur musikalisch konnte sich hören lassen, was die Musik- und Kunstschule Velbert beim Familienkonzert mit der Max-Bruch-Musikschule Bergisch Gladbach auf die Bühne im Bürgerhaus brachte. Die Koordination von über hundert Musikern und Tänzern in sechs Ensembles sowie in unterschiedlichen Kombinationen war eine logistische Meisterleistung, eingebettet in ein stimmiges Konzept mit vielen Aktionen, die das Publikum einbezogen. „Eine Reise durch Europa“ hatte der Titel versprochen, und so kam es zur Freude der vielen kleinen und großen Zuhörer.

Absprung mit dem Fallschirm

Annedore Wirth mischte sich als Pantomimin als erste unter das Publikum, auf der Suche nach ihrem Platz. Einen großen Koffer in der Hand, hielt sie Grimassen schneidend Ausschau, um schließlich auf dem Bühnenrand fündig zu werden. Sie betrachtete zwar erstaunt die jungen Streicher, die rasch ihre Plätze eingenommen hatten, ließ sich aber nicht weiter stören. Stattdessen gab sie in Form papierener Flaggen die verschiedenen Länder vor, durch die sie zu reisen beabsichtigte und bekam die passende Musik dazu serviert – hübsch eingeklammert von Charpentiers Eurovisionshymne zu Beginn (die Bläser spielten mit ihrem Leiter Adrian Ebmeyer von der Empore) und zum Schluss (alle Mitwirkenden unter der Leitung von Kerstin von Bargen).

Eigenwillige Ortswünsche für die Reise

Ein bisschen „Fernsehen“ gehörte auch dazu, denn auf einer Leinwand wurden auf einer Europakarte die Länder jeweils hervorgehoben. So konnte jeder sehen, wie weit die Reise schon war. Die übrigens zwar per Flugzeug absolviert wurde, der eigenwilligen Ortswünsche der Reisenden wegen aber grundsätzlich per Fallschirmsprung beendet wurde – auf der Leinwand hübsch illustriert. Zwar lag nicht jedes Reiseziel in Europa, China zum Beispiel, aber das verzieh das Publikum großzügig. Langeweile kam auch bei den bis auf jeden Stuhl und Notenständer durchgeplanten Umbauphasen nicht auf, in denen Annedore Wirth mit imaginären Bergbesteigungen, Fallschirmsprüngen und wunderbaren Grimassen präsent war.

Italien, Schweiz, Schottland, Dänemark

Und wer nicht noch alles auftrat! Die „Streichhölzer“, deren erkrankte Leiterin Caroline Plümacher durch Kerstin von Bargen ersetzt wurde. Trotzdem spielten sie sehr schön vier europäische Stücke: italienisch, schweizerisch, schottisch und dänisch. Danach die Gäste aus Bergisch Gladbach, die „Saitentänzer“ mit ihrem Dirigenten Holger Faust-Peters, die sich erst Spaniens annahmen (mit drei Sätzen aus Telemanns Suite „Don Quixote“) und dann Deutschlands – Musik aus „Schindlers Liste“ war zu hören, während auf der Leinwand die Velberter Spielschlange erschien.

Juniorstreicher schicken Arielle auf Wellenreise

Dann der Auftritt der „Juniorstreicher“ von Petra Stalz und Pia Zöller mit den „Tanzkindern“ von Denise Derkum, die „Arielles Wellenreise“ spielten – auf dem Weg nach China. Ganz klar, dass bei drei Kontrabassisten im Ensemble die „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ nicht fehlen durften – inklusive Gesang der Zuhörer. Schließlich das Sinfonieorchester mit Brahms‘ Ungarischem Tanz Nr. 5 und Bizets „Farandole“ mit Kerstin von Bargen am Dirigentenpult. Verstärkt um die Bergisch Gladbacher ging es noch nach Russland mit einem Trepak und erneut nach Spanien, nicht ganz stilecht mit einem Tango. Dazu klatschten, schnipsten, stampften und bewegten sich die Zuhörer, die Großen nicht weniger als die Kleinen, pantomimisch angeleitet von Annedore Wirth und Denise Derkum.

Den großen Applaus hatten alle verdient: Einmal mehr bewies die Musik- und Kunstschule, zu welchen Leistungen sie fähig ist – musikalisch wie organisatorisch.