Heiligenhaus. . Sebastian Hölzl und Christoph Meier wollen von hier aus ihre Software entwickeln und vertreiben. Warum die Beiden die Region spannend finden.

  • Die aus der Oberpfalz stammenden Studenten Sebastian Hölzl und Christoph Meier entwickeln eine Software
  • Durch diese Software sollen Firmen besser ihre Fristen einhalten können, alle Stationen werden dokumentiert
  • Ende des Jahres soll Jarmila fertig sein, dann soll das Programm mittelständischen Firmen vorgestellt werden

Heiligenhaus als Mekka für Start-up-Unternehmen, das war bislang noch nicht so bekannt. Doch zwei Studenten aus Bayern haben die Stadt im Grünen genau dafür ausgewählt: Von hier aus haben Sebastian Hölzl und Christoph Meier ihre Firma Jarmila gegründet: Bis Ende des Jahres wollen sie eine Software entwickeln, die Unternehmen dabei unterstützen soll, ihre Liefertermine einzuhalten.

Aus der Oberpfalz bei Regensburg stammen die sympathischen Gründer, aus ihrem Dorf, wie beide sagen, hat es sie für das Studium erstmal raus aus Bayern verschlagen. Meier zog es nach Bremen, „ich habe internationales Management und arabisch studiert.“ Er ist also der Betriebswissenschaftler im Team, während Hölzl der „Nerd“ ist, wie er selber sagt. „Ich habe Physik und Maschinenbau in Bonn und dann in St. Augustin studiert, ich war schon immer ein Computerfreak und sehr Technikinteressiert.“ Während Meier sein Studium schon beendet hat, ist Hölzl noch dabei.

Zwei Studenten, zwei Freunde, eine Idee: Gemeinsam wollten die Beiden ein Unternehmen auf die Beine stellen. Auf die Idee mit der Software kam Hölzl bei einem Praktikum. „Ich wollte gerne selber etwas entwickeln und habe festgestellt, und auch schon oft gehört, dass auch große Firmen immer wieder Probleme bei der Einhaltung von Lieferterminen haben. Da soll unsere Software ansetzen.“

Jarmila heißt sie und soll vor allem mittelständische Unternehmen ansprechen. „Durch die Software wird es möglich sein, eine Produktionslinie von Beginn zum Ende genau dokumentieren zu können und festzustellen, wo es hakt, wo man nachbessern muss, damit alles pünktlich fertig wird und die Deadline eingehalten werden kann“, erklärt Hölzl. Von der Verwaltung über den Einkauf bis zur Produktion seien alle Abteilungen beteiligt.

Software zu einem Festpreis

Vorgenommen haben sich die Beiden, bis Ende des Jahres die Software für die firmeninterne Struktur fertig entwickelt zu haben auf den Markt zu bringen. „Vorher wollen wir auch nicht auf direkte Kundensuche gehen, denn wir wollen gerne schon was Fertiges präsentieren. Oft wollen die Kunden ja auch direkt etwas testen“, erklärt Meier. Anbieten wolle man die Software dann zu einem Festpreis und nicht nach Lizenzen.

Das sie hier in der Region Abnehmer finden können, das hoffen die Beiden und sind auch sehr zuversichtlich. „Wir wussten gar nicht, dass wir hier mitten in der Schlüsselregion sind, aber das ist natürlich sehr interessant für uns“, so Meier. Gesucht hatten die Beiden nach einer bezahlbaren Wohnung im Großraum Düsseldorf und Köln/Bonn. „Wir brauchten eine bezahlbare große Wohnung, da wir hier zunächst auch unser Büro haben“, berichtet Meier. Als Studenten haben sie kein besonderes Einkommen und leben derzeit von Erspartem.

So kamen sie nach Heiligenhaus, leben nun in der Oberilp. „Wir finden es hier wirklich ganz toll, es ist schön grün, wir können hier wandern und haben unsere Ruhe. Außerdem ist es von hier aus mega zentral, es liegt ja quasi in der Mitte von Düsseldorf, dem Ruhrgebiet und Wuppertal“, schwärmt Hölzl von seiner neuen Heimatstadt. Eingelebt haben sie sich schon in dem halben Jahr, seitdem sie hier sind, Meier ist schon aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr: „Da kriegt man natürlich auch schnell Kontakte.“

Kapital wollen sie keins aufnehmen, gegen weitere Mitstreiter hätten sie nichts. Weitere Projekte kann sich Hölzl auch in Zusammenarbeit mit seinen Physiker-Kommilitonen vorstellen. „Wir haben uns für die Region entschieden und die Region hat uns positiv überrascht. Wir freuen uns, hier zu sein.“