Neviges. . Dann beginnt die Innensanierung des außen schon schmucken Gotteshauses. Evangelische Kirchengemeinde muss die Substanz ihrer Gebäude erhalten.

Der vorläufig letzte Gottesdienst wird mit Superintendent Jürgen Buchholz, Pfarrer Wolfhard Günther und einem kleinen Gemeindefest am 9. Juli gefeiert, in der Woche darauf folgt noch ein ökumenischer Gottesdienst für die Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide zum Schuljahresabschluss – und danach dürfen für einige Wochen nur noch Handwerker in die evangelische Kirche Tönisheide.

Das Gotteshaus wird jetzt nämlich auch innen gründlich auf Vordermann gebracht. Die Außensanierung wurde bereits 2014 erledigt und seither zieht das schmucke Kirchlein an der Kuhlendahler Straße, das laut Denkmaltafel auf die 1448 erstmals erwähnte „Kapelle auf St. Antonius Heide“ zurückgeht, mehr Blicke als zuvor auf sich – und auffallend viele Brautpaare an. „Wir kriegen viele Anfragen von außerhalb“, berichtet Günther. Nach Auskunft des Gemeindepfarrers (seit 1999) sammelt die Evangelische Kirchengemeinde Tönisheide „schon locker seit zehn Jahren Spenden“. Gut 160 000 Euro seien so für die Außen- und Innensanierung zusammengekommen, „von zehn bis 10 000 Euro war alles dabei. Jetzt müssen wir mal was tun“, meint der 51-Jährige.

Neues Licht für tolle Atmosphäre

Also wird die Orgel staubdicht verpackt, geht’s u. a. Feuchtigkeitsschäden und den über die Jahre angeschmuddelten Wänden an den Kragen. „Ordentlich, sauber und strahlend“ werde das Innere nach Abschluss aller Arbeiten sein, stellt Stefan Kaczmarek in Aussicht. Allerdings werde die Kirche künftig keineswegs grundlegend anders aussehen. „Sie darf sich auch gar nicht großartig verändern“, stellt der Baukirchmeister klar, „das ist ja nicht Ziel und Zweck der Übung.“ Die nüchterne Gestaltung bleibe erhalten, Weiß sei in der Hochgotik eben vorherrschend gewesen.

Die Gewerke, die zum Einsatz kommen, sind bereits aufeinander abgestimmt; die Auftragsvergabe ist in Eigenregie erfolgt. Zum Zuge kommen einerseits renommierte Fachfirmen, „die machen nichts anderes“, und andererseits ganz bewusst auch ortsansässige Firmen. Zum Vorhaben gehören eine neue Beleuchtung – „Es wird heller und gibt eine variable Atmosphäre mit stimmungsvoll gezieltem Lichteinsatz“ – und eine neue Beschallung.

Innensanierung kostet an die 150 000 Euro

Die Putzschäden werden ausgebessert und die gesamte Kirche inkl. Decke, Gewölbe und Kragsteinen gestrichen. Die Malerei – die älteste datiert wohl auf das 14./15. Jahrhundert – wird aufgefrischt. Alles selbstverständlich mit Farben nach Denkmalschutzvorgabe, „die sind eben ein bisschen teurer“, erklärt Stefan Kaczmarek.

Damit nicht genug: Die Heizkörper werden ebenfalls ausgetauscht, die Orgelempore erhält eine neue Abdeckung und das Chorgestühl wird erneuert. Die Innensanierung wird Pfarrer Günther zufolge an die 150 000 Euro kosten. Da noch Spendengelder zur Verfügung stünden und der Kirchenkreis zehn Prozent dazu gebe, müsse man jetzt noch 100 000 Euro auftreiben.