Velbert. . Grundstücksmarktbericht listet fast 800 Verkäufe. Umsätze steigen um 31 Prozent auf rund 188 Millionen Euro. Gestiegene Nachfrage, höhere Preise.
Im kürzlich erschienenen Grundstücksmarktbericht 2017 präsentiert der Gutachterausschuss in der Stadt Velbert seine vorläufigen Endergebnisse für den hiesigen Grundstücksmarkt im Jahr 2016.
Der Ausschuss wertete insgesamt 798 Immobilienkaufverträge mit einem Geldumsatz von rund 188 Millionen aus. Dies sind 88 Verkäufe mehr und ein um 31 Prozent höherer Umsatz als im Jahr zuvor. Nahezu in allen Teilmärkten (unbebaute Grundstücke, bebaute Grundstücke, Eigentumswohnungen) gab es Rekordergebnisse im Vergleich zu den Vorjahren.
Großes Interesse bei Neubauvorhaben
„Dafür sind aber bei den unbebauten Grundstücken beispielsweise die Verkäufe in den Wohngebieten Hügelstraße und Jahnsportplatz in Neviges verantwortlich. Im Teilmarkt der bebauten Grundstücke stellen wir bei gepflegten Bestandsimmobilien in guten Lagen und den Neubauvorhaben das größte Interesse fest“, sagt der Velberter Immobilienmakler Tim Kartheuser.
Die gestiegene Nachfrage schlage sich natürlich in den Immobilienpreisen nieder: Bei Neubaugebieten in guten Lagen, gepflegten Einfamilienhäusern und projektierten Eigentumswohnungen seien weiterhin steigende Preise zu beobachten.
Bodenrichtwert steigt um 40 Euro an
Stefanie Glaubitz, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Gutachterausschusses: „Die große Aktivität am Grundstücksmarkt – insbesondere in mittleren und guten Lagen – führt in diesen Bereichen unweigerlich auch zu höheren Bodenrichtwerten.“ Beispielsweise habe sich der Bodenrichtwert im Bereich der Blumen- und Dürerstraße in der Velberter Stadtmitte von 290 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2013 auf nun 330 Euro pro Quadratmeter entwickelt, ergänzt Kartheuser.
Bei Mehrfamilienhäusern berichtet der Gutachterausschuss von insgesamt 34 Verkäufen, die allerdings eine so große Bandbreite aufweisen, dass, so Kartheuser, „die Mittelwerte nicht zur Beschreibung von Standardwerten herangezogen werden können“.
Wohnungseigentum wurde in 2016 für rund 17,9 Millionen Euro veräußert. Davon waren 36 Prozent Neubauten und 64 Prozent Wiederverkäufe. Der Quadratmeter einer Neubaueigentumswohnung kostete dabei durchschnittlich 2419 Euro, der einer wiederverkauften Bestandsimmobilie 1249 Euro.
Preise in Velbert sind auf moderatem Niveau
Bei den gewerblichen Bauflächen zeigt sich ein anderes Bild. Im Jahr 2016 wurden lediglich zwei Verkäufe registriert (2015 waren es noch vier). Auch das Preisniveau liegt mit 54 Euro pro Quadratmeter unter dem des Vorjahres (62 Euro). „Diese Situation ist aber eindeutig der Tatsache geschuldet, dass es nicht genug Gewerbeflächen in Velbert gibt. Im Falle der Entwicklung neuer Gewerbegebiete würde sich sicherlich ein ganz anderes Bild zeigen“, sagt Tim Kartheuser.
„Verglichen mit den Nachbarstädten sind die Preise in Velbert noch auf einem verhältnismäßig moderaten Niveau“, erläutert der Makler. In guten Lagen und bei sehr gepflegten oder neuwertigen Immobilien gebe es zudem nach wie vor reges Interesse – auch aus dem Essener Süden, Ratingen und Düsseldorf.