Langenberg. . Eine Grabplatte, die in Langenberg an einen NS-Verbrecher erinnert: Viel Empörung war laut geworden, als vor eineinhalb die Gedenktafel für den früheren NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop auf einer Familiengruft unweit des Ehrenmals auf dem Friedhof Hohlstraße aufgetaucht war. Inzwischen ist es still geworden um den schwarzen Marmor mit goldener Inschrift – obschon die Angelegenheit eigentlich noch gar nicht hatte erledigt sein sollen.
Eine Grabplatte, die in Langenberg an einen NS-Verbrecher erinnert: Viel Empörung war laut geworden, als vor eineinhalb die Gedenktafel für den früheren NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop auf einer Familiengruft unweit des Ehrenmals auf dem Friedhof Hohlstraße aufgetaucht war. Inzwischen ist es still geworden um den schwarzen Marmor mit goldener Inschrift – obschon die Angelegenheit eigentlich noch gar nicht hatte erledigt sein sollen.
„Der Bürgermeister wird beauftragt, mit den Nutzungsberechtigten der Grabstätte von Ribbentrop mit dem Ziel zu verhandeln, dass diese freiwillig von der Grabplatte den Schriftzug ‘Joachim von Ribbentrop, 30. April 1893 16. Okt. 1946’ entfernen“: Das hatte der Rat der Stadt Velbert in einer Sondersitzung im Januar vergangenen Jahres beschlossen. Einstimmig war der von den Linken eingebrachte Antrag damals beschlossen worden – lediglich Bürgermeister Lukrafka selbst hatte sich der Stimme enthalten. Da die Stadt bislang nicht berichtete, ob und vor allem mit welchem Ergebnis die Gespräche mit den „Nutzungsberechtigten“ der Grabstelle, also der Familie von Ribbentrop geführt worden waren, fragte die WAZ nun nach.
„Der Bürgermeister ist nicht selbst tätig geworden – er hat die Angelegenheiten zuständigkeitshalber an den Geschäftsführer der Technischen Betriebe Velbert, Sven Lindemann weitergegeben“, berichtete Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach. Dass der Bürgermeister – anders als der Ratsbeschluss lautete – nicht selbst tätig wurde, hält Blißenbach für unproblematisch: „Es war Chefsache – nur lag die Zuständigkeit bei einem anderen Chef.“
Im Ergebnis wäre es aber wohl ohnehin unerheblich gewesen, wer die von Ribbentrops anschrieb: „Die Familie hat erklärt, dass man der Bitte der Stadt nicht nachkommen werde“, so der Stadtsprecher. Und eine rechtliche Handhabe,, das hatte die Stadt schon vor eineinhalb Jahren mitgeteilt, gebe es leider nicht.