Haupt- und Finanzausschuss stimmt für Neubau. Stadthistorie ist eng mit der Technik verbunden. Konzeptionsphase längst noch nicht abgeschlossen.

  • Haupt- und Finanzausschuss stimmt für Neubau des Schloss- und Beschlägemuseums
  • Künftige Ausstellung wird zeigen, wie eng die Stadthistorie mit der Technik verbunden ist
  • Konzeptionsphase ist noch nicht abgeschlossen; bis zur Ratssitzung gibt’s noch mehr Neues

Raus aus dem Forum Niederberg und rein in ein komplett neues, eigenes Domizil sowie in die altehrwürdige Villa Herminghaus geht’s aller Voraussicht nach für das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum. In zwei Wochen ist ja erst einmal noch der Rat am Drücker, aber die (Vor-)Entscheidung im Haupt- und Finanzausschuss ergab jetzt – nach nunmehr mindestens vierter öffentlicher Präsentation zum Konzept des Museums von morgen – eine recht klare Mehrheit und nur eine Gegenstimme.

Baubeschluss unter doppeltem Vorbehalt

Der Fachbereich 7 (Immobilienservice) wird mit dem Bau des neuen Museumsgebäudes beauftragt. Der Baubeschluss erfolgt allerdings wohlgemerkt unter doppeltem Vorbehalt. Denn erstens muss der Velberter Haushalt genehmigt werden, und zweitens steht noch die Freigabe der Fördermittel aus.

Potenzial für Besucher ist positiv

Wichtig ist allen Befürwortern – das zeigte sich in der Sitzung –, dass das Ganze konzeptionell überzeugt und trägt. „Ein Museum wird nicht voll durch eine gute Ausstellung“, weiß Jörg Werner. „Enorm wichtig ist“, so der Geschäftsführer des Planungsbüros „Museumsreif“, „dass man darüber spricht.“ Das Potential für Museumsbesucher sei außerordentlich positiv. Es seien nämlich mehr Menschen, als in Fußballstadien pilgerten. „Die Frage ist, wie erreicht man sie?“

Drei Spuren statt eindimensional

So soll aus dem bislang eindimensionalen Industriemuseum ein dreispuriges mit dem zentralen Thema Sicherheit werden. Einmal „Sicherheit durch Technik“, dazu als zweite eine stadthistorische Spur und drittens – mittig wie eine Insel angeordnet – ein Bereich als Zukunfts- und/oder Innovationsforum. Der Blick wird also nicht mehr länger nur rückwärts gewandt, sondern weit voraus gehen. Und wegen der vielfachen Wechselbeziehungen auch immer wieder mal nach links und nach rechts.

Hoffnung auf mehr auswärtige Gäste

„Umziehen und nur die Exponate umhängen reicht nicht“, findet auch Manfred Bolz (CDU), demzufolge man sich schon seit zwölf Jahren mit dem Thema beschäftigt. Man habe sich durchgerungen zuzustimmen. Wer allerdings meine, fügte Bolz hinzu, dass man das Ganze kostendeckend hinbekomme, habe den Knall nicht gehört. Genauen Aufschluss über die Folgekosten vermisste seinerseits Dr. Reinhard Bender (FDP). Er stimmte mit Nein. Aber es gab ja genügend Fürsprecher. Etwa die SPD, die sich u. a. Hoffnung auf mehr auswärtige Besucher macht, oder die prinzipiell ebenfalls positiv gestimmten Bündnisgrünen.

Projekt kostet rund 2,6 Millionen Euro

Die Planung umfasst eine Halle, etwa 35 bis 40 Meter lang und rund 22 Meter breit. Die Villa wird durch einen Verbindungsbau angeschlossen. Wichtig: Auch das neue bleibt „ein Museum zum Anfassen“. Es kostet ohne Innenausstattung wohl etwa 2,6 Millionen Euro.