Neviges. . Zum Schützen- und Volksfest schossen die Aspiranten um die Königswürde. Neuer Regent ist Karsten I., Sohn Florian I. gewann das Prinzenschießen.
- Karsten Schulz heißt der neue König des Hardenberger Schützenvereins
- Schon sein Vater und sein Bruder trugen eins die Krone
- Und auch der Prinz kommt aus der Familie: Sohn Florian sicherte sich dieses Amt
Im Vereinslokal herrscht gespannte Stille, die Blicke sind in Richtung des Fernsehers gerichtet, auf dem die schwarze Markierung inmitten einer Holzlatte zu sehen ist. Dann zerreißt die Stille, ein leises „Klack“ ist zu hören, als der Schuss trifft; in der Zielscheibe klafft ein kleines Loch, Applaus im Saal: Das Königsschießen der Hardenberger Schützen hat begonnen.
Nach dem Schützenumzug am Samstag und dem Pfänderschießen am Vormittag wurde am Pfingstwochenende in Neviges traditionell wieder der Vogel abgeschossen. Denn der Höhepunkt des dreitägigen Schützen- und Volksfestes war das Königsschießen, bei dem die Aspiranten Karsten Schulz und Gerald Klein antraten. „Wenn man sieht, wie die Latte so langsam anfängt zu wackeln, das ist schon richtig spannend“, erzählt Mitglied Michaela Martin, die im Vereinslokal hinter dem Schießstand gespannt das Geschehen beobachtet.
50 Meter bis zum Ziel
Auf eine Distanz von 50 Metern muss eine Latte, auf der ein Holzvogel sitzt, so oft getroffen werden, bis das Holz schließlich nachgibt, der Vogel fällt. „Können und Glück gehören dabei eng zusammen“, erklärt Klaus Walter Peter, erster Vorsitzender der Hardenberger Schützen, „das Königsschießen ist bei uns eine jahrhundertealte Tradition, die wir gerne pflegen.“ Auf Traditionelles trifft dabei auch Modernes, immerhin wird das Ziel per Kamera auf den Fernseher im Vereinslokal übertragen, ansonsten könnten die Gäste mit bloßem Auge das Geschehen kaum verfolgen.
Im Saal wird die Stimmung deshalb gespannter, als die Latte das erste Mal richtig ins Wanken kommt, es folgt ein weiterer Schuss: „Daneben!“, tönt es aus Richtung der Zuschauer und dann geht doch alles ganz schnell. Karsten Schulz setzt an, drückt ab, trifft die Latte und der Vogel fällt. Jubel im Saal Klein und Schulz fallen sich in die Arme. „Traurig bin ich nicht“, lacht Klein, der bereits zweimal als König die Schützen regierte, und fügt hinzu: „Ich bin immerhin jetzt Adjutant.“
Die Ganze Familie war schon einmal König
Der neue Schützenkönig Karsten Schulz ist vor allem aus einem Grund stolz: „Bei uns ist das jetzt eine richtige Familientradition.“ Denn nicht nur er selbst war bereits Prinz, auch sein Vater und Bruder haben im Verein bereits den Vogel abgeschossen.
Die nächste Generation steht außerdem in den Startlöchern. Florian I., der Sohn des neuen Schützenkönigs, konnte das Prinzenschießen am Samstag bereits für sich entscheiden. „Das ist schon was besonderes“, freut sich der 16-Jährige, „dass ich und mein Papa gewonnen haben.“
Kaiserpaar überlässt den Thron dem neuen König
Krönender Abschluss ist am Abend wortwörtlich der Ball, bei dem das Kaiserpaar Thomas I. (von Scheven) und Sabine I. (Küper) zuerst vom Thron steigt und der Schützenverein dem neuen Königspaar Karsten I. (Schulz) und Melanie I. (Schulz) schließlich die Krone aufsetzt.