Neviges. . Auch mit 50 Jahren den Beruf wechseln und studieren: Das ermöglicht das Berufskolleg Bleibergquelle in Zusammenarbeit mit der FH der Diakonie.
Ein Tischler, ausgebildet und hochqualifiziert. Sein Einkommen ernährt die Familie, doch glücklich ist der Mann schon lange nicht mehr. Mitte 40 möchte er beruflich neu starten, und zwar im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Auch von einem Studium träumt er – und ist damit der ideale Kandidat für die berufsintegrierte Ausbildung zum Erzieher, die das Berufskolleg Bleibergquelle anbietet. Das Ganze in Kombination mit einem Studium an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld.
Menschen in der Lebensmitte lernen anders
„Es ist oft ein organisatorisches und auch finanzielles Problem, in der Lebensmitte beruflich noch einmal neu anzufangen“, weiß Wolfgang Scheffler, Bildungsgangleiter für den Bereich Berufsintegrierte Ausbildung.
Bachelor of Arts „Soziale Arbeit“ ist der Abschluss
Das Studium endet mit dem Bachelor of Arts Soziale Arbeit. Wer das Studium nicht schafft, dem bleibt auf jeden Fall die Ausbildung. Unterrichtet wird in 14-tägigen Blöcken, man kann diverse Schwerpunkte wählen.
Mehr dazu im Netz auf www.bkbleibergquelle.eu oder unter 02051/417-410.
Ein Vorteil der neuen Ausbildung sei die besondere Struktur des Unterrichts, so Scheffler. Zum einen könne parallel bereits in dem angestrebten Beruf gearbeitet werden, zum anderen sei der Unterricht auf Menschen zugeschnitten, die schon länger nicht mehr die Schulbank gedrückt haben: „Wer in der Mitte des Lebens steht, der lernt nicht etwa schlechter, sondern anders.“
Praxiserfahrung ist für den Wechsel Voraussetzung
Und kann sich bei Bedarf auch gleich für ein Studium entscheiden. „Aktuell studieren bei uns etwa 1000 Studierende im Alter von 18 bis 56 Jahren“, berichtet Prof. Alla Koval von der FH der Diakonie in Bielefeld. Seit deren Gründung werden hier Menschen ohne Abitur oder auch Fachabitur angenommen – vorausgesetzt, sie haben eine Berufsausbildung und schon mehrere Jahre gearbeitet.
Teil der Ausbildung wird auf das Studium angerechnet
Was auch beides nötig ist für die berufsbegleitende Ausbildung in der Bleibergquelle. Als Dr. Ludwig Wenzel, Schulleiter des Berufskollegs, eine Anfrage der FH zur Kooperation erreichte, war man sich schnell einig: Das passt perfekt.
Der erste Teil der Ausbildung zur Doppelqualifikation staatlich anerkannter Erzieher/staatlich anerkannter Pädagoge dauert drei Jahre, das darauffolgende Studium zwei bis drei Jahre, kann sich aber um 1,5 Jahre verkürzen. Nur für ein Viertel der Zeit ist dabei eine Präsenz in Bielefeld erforderlich.