Neviges. . Das DRK in Neviges sucht dringend Mitglieder, die sich ehrenamtlich engagieren. Interessenten erwartet eine umfassende Helferausbildung.

Als Sturm „Ela“ über das Land brauste, da ließen sie alles stehen und liegen und versorgten die Feuerwehrleute 20 Stunden lang mit warmem Essen. Die Unterbringung der Flüchtlinge im Juni 2015 im Waldschlößchen – ohne ihre Hilfe undenkbar. Groß gefeiert werden darf auch nicht ohne sie, das sieht der Gesetzgeber so vor. Nicht auszudenken, wenn es das Deutsche Rote Kreuz mit seinen Ehrenamtlichen nicht gäbe. Die sind zwar sehr engagiert im DRK Ortsverein Neviges, werden aber immer weniger.

Schon als Kind beim Jugendkreuz mitgemacht

„Der Zuwachs geht enorm zurück“, bedauert Stefanie Gester, eine jener zehn Aktiven, die ihre Freizeit Wochenende für Wochenende in den Dienst des DRK stellen. Das Wort „opfern“ mag die 29-Jährige nicht gern hören: „Ich mach das ja gern, kann mir ein Leben ohne nicht vorstellen.“ Sie selbst sei schon als „kleiner Stöppsel da hereingerutscht“.

Ein schönes, aber zeitaufwändiges Hobby

Beliebt sind die Zelte und Bierzelt-Garnituren

Wer beim DRK mitmachen möchte: Jeden Donnerstag treffen sich die Mitglieder um 19.30 Uhr in den Räumen Donnenberger Straße 4-6, 02053/7551.

Das DRK verleiht auch für Partys Zelte und Bierzelt-Garnituren. Kosten: Je nach Zeltgröße 100 bis 150 Euro. Die Bierzelt-Garnitur (1 Tisch, 2 Bänke) kostet 10 Euro das Wochenende.

Der Rückgang an Leuten, die mit anpacken – zum Beispiel beim Feuerwehrfest oder Kinderfest des Stadtjugendringes am 1. Mai – hänge unter anderem auch mit dem Umzug im letzten Sommer zusammen, sagt Bereitschaftsleiter Dennis Eisenstein: Die neuen Räume an der Donnenberger Straße auf dem ehemaligen EDB-Gelände herzurichten, das habe schon enorm viel Kraft gekostet. „Und natürlich ist es ein zeitaufwändiges Hobby, keine Frage.“

Geld gibt’s auch nicht, stattdessen als Gegenleistung „ein Lächeln und ein Dankeschön, das ist ein super Gefühl“, sagt Eisenstein und strahlt über beide Backen. Denn er ist überzeugt: „Wir können hier so einiges bieten, was man auch sonst im Leben gut gebrauchen kann.“

Hauptaufgabe ist der Sanitätsdienst

Hauptaufgabe beim DRK ist der Sanitätsdienst. Ob Sportwettkampf oder Stadtfest: Ab einer Personenzahl von 200 Leuten muss ein Sanitätsdienst vor Ort sein.

Wer sich für das Ehrenamt entscheidet, bekommt unter anderem eine Helfergrundausbildung, seit der Love-Parade-Katastrophe zudem eine Fortbildung in „psychosozialer Notfallversorgung“: Um anderen zu helfen und sich selbst vor Folgeschäden zu schützen.

Keine große Feier ohne das DRK

„Natürlich feiern wir auch, die Gemeinschaft ist prima, wir grillen, planen eine Jahresfahrt“, so Eisenstein. Geld in die Kasse bringt der Verleih von Zelten und Bierzelt-Garnituren. Das alles muss dokumentiert werden: „Ich manage nebenbei zum Nulltarif eine Firma“, meint der Bankangestellte scherzhaft. Als nächstes steht der Vertrag mit dem Veranstalter des Mittelalter-Spektakels an. „Wenn gleichzeitig Katastrophenalarm ist, müssen wir da sofort abrücken. Aber ohne uns darf das Fest nicht weitergehen, da muss man sich vor Regressansprüchen schützen.“