Langenberg. . Der Buchsbaumzünsler entwickelt sich in diesem Frühjahr zu einer echten Plage. Bei der Bekämpfung der Raupe müssen Gartenbesitzer geduldig sein.

Die kleine Raupe Nimmersatt ist den meisten Menschen ein Begriff. Das kleine grüne Tierchen, das Ende der 1960er Jahre aus der Feder des amerikanische Kinderbuchautors Eric Carle entsprang, frisst sich im gleichnamigen Bilderbuch eine Woche lang auf sympathische Art und Weise kugelrund und fliegt schließlich als schöner Schmetterling in die weite Welt hinaus. Weitaus weniger sympathisch finden Gartenbesitzer derzeit einen realen Artgenossen: Der Buchsbaumzünsler zerstört des Deutschen liebstes Gartengewächs in rasantem Tempo. Die asiatische Raupe breitet sich seit einigen Jahren nämlich auch bei uns stark aus.

Raupe kommt ursprünglich aus Ostasien

„Seit März haben wir eigentlich jeden Tag mit dem Zünsler zu tun“, erklärt Ralf Gutsche von Schley’s Gartencenter. Der Experte für Gartenzubehör beobachtet seit etwa drei Jahren eine rapide Ausbreitung der gefräßigen Raupe.

In der Tat ist die Cydalima Perspectalis, wie der Zünsler in der Fachliteratur heißt, in deutschen Gärten noch nicht allzu lange heimisch. Die etwa fünf Zentimeter lange, gelbgrün bis dunkelgrün sowie schwarz und weiß gestreifte Raupe ist eigentlich in Ostasien beheimatet und gelangte wohl über Italien und die Schweiz ins Bundesgebiet.

Vögel fressen den Parasiten nicht

Für die kleinen und großen Buchsbäume, aus denen sich akkurat geschnittene Hecken und Skulpturen formen lassen, stellt der eingeschleppte Vielfraß eine echte Gefahr dar. Besonders, weil Vögel den Parasiten nicht fressen und er somit keinen natürlichen Feind hat. „Die Raupen schlüpfen im März und fressen den Buchsbaum von innen her auf“, so Ralf Gutsche. Nach der Verpuppung schlüpfen im Mai die Falter, die ihrerseits neue Eier in die Buchsbäume legen. „Zwischen März und September machen sich mehrere Generationen über die kleinen Blätter der Pflanzen her.“

Den Befall erkennen Gartenliebhaber durch einen Blick ins Innenleben ihrer immergrünen Schätze: Ist der Buchsbaum innen braun und hat an einigen Stellen weiße Kokons an den Ästchen kleben, ist der Zünsler meist nicht weit. Je nach Verfallsstadium helfen dann unterschiedliche Mittel, verrät Garten-Experte Gutsche: „Es gibt spezielle Buchsbaumzünslerfallen, die mit Lockstoffen arbeiten, aber auch Insektenschutzmittel zum sprühen.“ Wichtig sei eine regelmäßige Bekämpfung über mehrere Wochen. Ansonsten hilft nur eines: rausreißen und neupflanzen.

Den Pflanzen Kraft geben

Friedhöfe und öffentliche Grünflächen sind bisher übrigens weitestgehend verschont geblieben. „Wir haben keine Probleme mit dem Zünsler“, bestätigt Günter Strathmann. „Wir hoffen, dass das auch so bleibt.“ Der TBV-Sachgebietsleiter rät dazu, auch auf den Friedhöfen die Buchsbäume regelmäßig zu gießen, um der Pflanze ausreichend Kraft zu verleihen und sie widerstandsfähiger zu machen.