Düsseldorf/Kreis Mettmann. . Branchenklima erreicht erneut Allzeit-Gipfelwert. Düsseldorfer Kammer legt Frühjahrsgutachten vor. Zum Beschäftigungsaufbau fehlt es an Leuten.

  • Branchenklima klettert seit vier Jahren unermüdlich und erreicht jetzt erneuten Allzeit-Gipfel
  • Laut Frühjahrsgutachten der Handwerkskammer gab’s noch nie so wenige Pessimisten
  • Die Aufwärtsbewegung in der Branche ist breit und es gibt auch kaum regionale Unterschiede

Bei der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ – so der Kampagnen-Slogan des Handwerks – läuft’s mächtig gut. Das gilt sowohl aktuell als auch bei der Langzeitbetrachtung. Denn die Branche meldet im nunmehr achten Jahr eine ständig steigende Konjunkturentwicklung, und das Fazit des Frühjahrsgutachtens der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf lautet jetzt: „Die Wetternadel im rheinischen Handwerk steht unverändert auf Hochdruck.“

Eine breite Aufwärtsbewegung

Der von der Kammer mittels Umfrage ermittelte Geschäftsklimaindex kletterte auf 91 Prozent – zwei Prozentpunkte mehr als noch im Herbst. „Die Aufwärtsbewegung ist breit“, verkündet HWK-Präsident Andreas Ehlert, und es gebe hierbei kaum regionale Unterschiede. So brummt es am linken Niederrhein am besten, liegt der Wirtschaftsraum Bergisches Land mit 88 Prozent nur wenig unter dem Wert des Kammerbezirks.

Branchenklima mit Allzeit-Gipfelwert

Das Branchenklima hat in diesem Frühjahr erneut einen Allzeit-Gipfelwert erreicht. Als Gründe für diese weitere Stimmungsbelebung machtEhlert vor allem die „für die Winterzeit ungewöhnlich lebhafte Nachfrage“ und einen „ausgeprägten Zukunfts-Optimismus der Unternehmer“ aus. Lediglich sieben Prozent erwarteten einen schwächeren Geschäftsgang: „Es waren noch nie so wenige.“ Jede siebte Firma nutzt die gute Verfasstheit, um zu investieren, um wieder mehr Kapital in Anlagen, in Maschinen und Gerät zu stecken.

Gleichbleibendes Beschäftigungsniveau

Allerdings hat tatsächlich eine jede Medaille ihre Kehrseite. So fällt es Andreas Ehlert zufolge den Betrieben zunehmend schwerer, den Fachkräftebedarf zu decken, obwohl ein Beschäftigungsaufbau erforderlich sei, um das gestiegene Auftragsvolumen abzuarbeiten. „Der Personalengpass verschärft sich vor allem zum Jahresende, wenn viele Verträge auslaufen.“

Fakt ist: Wie bereits im vergangenen Jahr meldet auch aktuell mehr als jedes fünfte Handwerksunternehmen (21 Prozent) offene Stellen. Die Kammer, deren Bereich deckungsgleich mit dem großen Regierungsbezirk Düsseldorf ist geht davon aus, dass das laufende Jahr ein Umsatzwachstum um rund drei Prozent und ein gleichbleibendes Beschäftigungsniveau um 314 000 bringen wird.

Warnung vor Dieselfahrverboten

Für richtig schlechte Laune sorgen hingegen Dinge wie „überbordende Bürokratie“ oder „zu hohe Gewerbesteuer-Hebesätze“. Weshalb der HWK-Präsident auch auf die Notwendigkeit „gedeihlicher Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum“ dringt. Stärksten konjunkturellen Sprengstoff berge jedoch die Drohung eines Einfahrverbots für Dieselfahrzeuge. Zudem sei hierzulande „noch mehr Dynamik“ zugunsten der beruflichen Bildung vonnöten.