Velbert. . Beim Mangaworkshop in der Bibliothek herrschte großer Andrang. Kursleiterin Alexandra Völker zeigte auch, wie man kunstvoll Papier faltet.
Ein eigenes Manga zu zeichnen, darauf haben sich die Schwestern Sonja (8) und Joanna (11) schon richtig gefreut. Und endlich geht es beim Mangaworkshop aus dem Programm des Kulturrucksacks in der Stadtteilbibliothek Neviges los. Doch bevor die Bleistifte gezückt werden, hat Kursleiterin Alexandra Völker, die selbst zahlreiche Mangacomics gestaltet, noch etwas anderes mit den Kids vor.
„Normalerweise falten wir immer einen Kranich zu Beginn. Das machen schon die Kindergartenkinder in Japan und er soll Wünsche erfüllen. Aber da bald Muttertag ist, fertigen wir heute eine Tulpe an.“ Dieses Origami besteht komplett aus Papier. Was das Basteln mit den Mangas zu tun hat, fragen sich die neugierigen Jugendlichen schon ein wenig, doch natürlich erklärt das die quirlige Kursleiterin sofort.
Eine Tulpe zum Muttertag
„Beides kommt aus Japan und hat mit Papier zu tun. Oru heißt Falten und kami Papier.“ Dass das Falten des Papiers eine echte Kunst und nicht nur eine einfache Bastelei ist, merken die Kinder schnell, doch schließlich ist die Tulpe endlich fertig und voller Stolz betrachten Sonja und Joanna ihr Kunstwerk. „Das ist doch toll, dann bekommt Mama direkt zwei Blumen – man könnte aber auch eine in den Garten stellen, wer weiß, vielleicht setzt sich ein Schmetterling drauf“, überlegt Sonja. „Und jetzt machen wir das zweite Muttertagsgeschenk“, freut sich Alexandra Völker.
„Was? Noch eine Tulpe basteln?“, fragt Aaron (9) leicht entsetzt, denn eigentlich hat auch er sich total aufs Zeichnen gefreut. Aber die Manga-Profizeichnerin lächelt. „Wir gestalten ein Manga-Lesezeichen und dazu zeige ich Euch vorher, wie man einen Pikachu zeichnet.“ Das possierliche Pokémon-Tierchen kennt jeder und die Begeisterung ist groß. Mit nur einem Bleistift und einem schwarzen Fineliner entsteht aus kreisförmigen Linien nach und nach der Liebling aller Pokémonfans. Joanna und Sonja sind begeistert. Als nächstes lernen sie, wie man einen Chibi, eine kindliche Figur zeichnet. Danach dürfen sich die jungen Künstler an eigenen Kreationen versuchen.
„Ich weiß noch nicht genau, wie es aussehen soll, aber ich möchte unbedingt ein cooles Manga machen mit Sonnenbrille“, sagt Sonja und Joanna stellt sich ein Fantasiemanga vor.
Kinder sind stolz auf Kunstwerke
Auf jeden Fall dürfen alle Teilnehmer am Ende des Workshops sehr stolz auf ihre Kunstwerke sein, denn in nur zwei Stunden haben sie alle richtig tolle Mangas zu Papier gebracht. Zuhause werden sie all die Tipps und Kniffe, die sie von der Comiczeichnerin bekommen haben, umsetzen.
Sie selbst hat mit 14 Jahren angefangen, Mangas zu zeichnen. „Damals war Sailormoon meine erste Figur. Ich habe immer schon gerne gemalt, aber Häschen und Blumen waren mir zu langweilig.“ 2005 erschien ihr erstes Werk. Und wenn die Kids weiter üben, könnte sie bald Konkurrenz bekommen.