Neviges. . Der Spaß steht im Vordergrund beim Fußball-Feriencamp des SV Union Velbert. Jeden Tag gibt es Fußball satt und ein frisch gekochtes Mittagessen.

Blitzschnell flitzt Tom um die Hütchen, mal klebt der Ball am rechten, mal am linken Fuß. Zum Schluss noch richtig abziehen - und wumm zappelt der Ball im Netz. Mit seinen fünf Jahren ist Tom mit Abstand der jüngste Teilnehmer beim Fußball-Feriencamp des SV Union Velbert. Und er genießt den vollen Respekt der anderen 27 Jungs. „Der bringt’s“, meint Sidny (10) anerkennend. Konkurrenzdenken, gar Neid, kennt hier niemand.

Slaolom will gelernt sein. Und immer enge Ballführung.
Slaolom will gelernt sein. Und immer enge Ballführung. © Uwe Möller

„Klar bringen wir den Kindern etwas bei, aber in erster Linie geht es nicht um Leistung. Die Kinder sollen in den Ferien draußen sein, sich bewegen“, meint Jugendtrainer Marvin Scholl. „Ist auf jeden Fall besser, als zu Hause vor der Konsole zu sitzen.“ Wie sehr ihm und seinem Kollegen Tim Görtler es am Herzen liegt, dass hier wirklich jedes Kind seinen Spaß hat, beweist das Trainer-Team jeden Morgen: Obwohl das viertägige Camp offiziell um neun Uhr beginnt, stehen die beiden schon eine Stunde früher auf dem Sportplatz. „Einige Eltern arbeiten, da können die Kinder eben nicht anders gebracht werden. Wäre doch schaden, wenn sie deswegen nicht mitmachen könnten.“

„Männer, bitte Ruuuuhe“

Und die Jungs im Alter von fünf bis 13 Jahren lieben ihre großen Vorbilder. Dass dieses Mal keine Mädchen mitkicken, sei reiner Zufall, meint Marvin Scholl und stellt die Hütchen für die nächste Runde gerade. „Einmal zuhören, Ruuuhe Männer, Bälle an die Seite, ich erklär mal kurz die nächste Aufgabe.

 Zur Abwechslung stand auch mal Handball auf dem Programm.
Zur Abwechslung stand auch mal Handball auf dem Programm. © Uwe Möller

Maximilian gefallen „die Turniere“ am besten. „Wir haben Bundesliga und Champions League gespielt, hat beides Spaß gemacht.“ Wow, der SV Union in der Königsklasse! Hannes und Paul, beide sieben Jahre alt, finden einfach „alles gut“. Den Ball fest unter dem Arm, den Vordermann im Visier, hat Moritz (7) eigentlich gar keine Zeit zum quatschen. Muss er doch aufpassen, dass sich in der Schlange vor dem Hütchen-Parcours keiner vordrängelt. „War toll“, so sein Kommentar. Ein bisschen müde sei er schon, wenn es dann um 15 Uhr nach Hause geht. „Sonst spiel ich immer Dienstags und Freitags.“

Mittagessen auch für Vegetarier und Veganer

Es ist elf Uhr, eine Stunde noch, dann gibt’s Mittagessen. „Lecker“, meint Hannes (7) und überlegt mit ernster Miene, was es in den letzten Tagen alles gab. „Spaghetti Bolognese, Reis mit so Fleischsauce...“ Täglich frisch zubereitet von Anita Rösler, der guten Seele des Vereins. Damit es allen schmeckt, scheut sie keine Mühe: „Wir haben Vegetarier, Veganer, Moslems, alles kein Problem, da gab es Geflügelwurst in der Erbsensuppe.“ Ein Blick zur Uhr. „Oh, höchste Zeit, wir müssen das Eis holen.“ Kein Wunder, dass viele Kinder immer wieder kommen: Solche Ferien sind einfach klasse.