Velbert. . Zwölf Kleingartenvereine gibt es in Velbert. Parzellen sind immer wieder frei, Interessenten müssen sich direkt an den lokalen Verein wenden.

  • Die Nachfrage nach Kleingarten-Parzellen ist nach wie vor hoch – auch in Velbert
  • Was so ein Stück Grün kostet, hängt von der Bewertung des Stadtverbands ab
  • Wer Interesse an einem bestimmten Garten hat, muss sich an den jeweiligen Vereinsvorstand wenden

„Die Leute kommen zum Spazieren her und erfreuen sich dann an der Blumenpracht“, sagt Monika Fischer, Vorsitzende des Velberter Kleingärtnervereins „Friedfeld“. Im letzten Monat ist in ihrem Garten das letzte verfügbare Grundstück an den Mann gebracht worden. Welche Summe die Interessenten für einen Platz im Gärtner-Kollektiv berappen, hängt maßgeblich von der Qualität des Grundstücks ab.

Stadtverband bewertet Gärten

„Der Stadtverband bewertet die Gärten; zählt die Pflanzen und Steine, bewertet das Alter des Hauses“, sagt Reiner Hußfeldt. Er ist Fischers Äquivalent bei den „Birther Höfen“. „Wenn der Stadtverband alles geprüft hat, legt er eine Summe fest. Die ist allerdings nur ein Anhaltspunkt“, erzählt er. Drei Gärten würden bei ihm in nächster Zeit frei – „aktuell sind aber noch alle Anlagen belegt.“

Hartmut Marckhoff ist erster Vorsitzender des „Stadtverbands der Kleingärtner e.V. Velbert“. Er ist sowas wie der Häuptling der Kleingärtner, unter seiner Leitung werden die zwölf Anlagen, die dem Verband unterstehen, auf Herz und Nieren geprüft. Wieviele Garten-Anlagen im Stadtgebiet tatsächlich frei sind, darüber kann Marckhoff keine Angaben machen. „Es sind immer wieder welche frei“, verrät er, „aber wie viele wo genau – dafür müssen die Leute immer bei den Vorständen nachfragen.“

Grenzstreit gibt es manchmal

Marckhoff sieht den Reiz des Kleingartens ähnlich wie Monika Fischer: „Die einen mögen die Gemeinschaft, die anderen das Gartenleben.“ Er selbst hat seine Anlage vor vielen Jahren aufgegeben – als er in ein Haus mit eigenem Garten zog. „Sich um zwei Gärten zu kümmern, ist doch etwas viel.“

Falls jemand in der grünen Idylle doch mal rot sehen sollte, gibt es in Velbert einen fünfköpfigen Schlichtungsausschuss. Dieser sollte sich eigentlich um Probleme zwischen zwei Garten-Inhabern kümmern. „Bisher ist das allerdings noch nie nötig gewesen“, verrät Marckhoff. Friedlich ist es trotzdem nicht immer. „Bis jetzt konnte aber immer der Stadtverband schlichten.“ Wenn es mal zu Kleingarten-Fehden kommt, geht es meistens um Grundstücks-Grenzen, die unklar gezogen sind.

Übrigens: Die Hauptstadt der Kleingärten ist Berlin. Dort gibt es laut „Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V.“ 67 000 Parzellen, die unter 738 Vereinen aufgeteilt sind.