Velbert. . TBV bereiten verkehrsberuhigende Maßnahmen im „Quartier Losenburg“ vor. Mit Umbauten sollen künftig auch Ausweichstrecken ihren Reiz verlieren.
- Schilder werden ignoriert, deshalb kommen jetzt verkehrsberuhigende Maßnahmen
- TBV planen für drei Straßen im „Quartier Losenburg“ Aufpflasterungen und Einengungen
- Den Löwenanteil der Kosten in Höhe von 200 000 Euro decken Städtebaufördermittel ab
Ein Mädchen kurvt mit seinem Tretroller um den Spielplatz herum, der wie eine Insel inmitten der Straße Josefinenanger liegt und erst vor wenigen Jahren neu gestaltet worden ist. Ihr folgt auf der abschüssigen Fahrbahn ein Junge auf einem Skateboard. Sie sind offensichtlich völlig unbekümmert und sorglos – ganz im Gegensatz zum Empfinden etlicher Anwohner.
Einige von ihnen haben sich an die Technischen Betriebe (TBV) gewandt und moniert, dass in ihrer Siedlung zu oft zu schnell und rücksichtslos gefahren wird. Trotz Tempo-30-Gebotes und Warnschildern „Achtung spielende Kinder!“
Die TBV handeln nun und haben verkehrsberuhigende Maßnahmen an elf verschiedenen Punkten in den Straßen Josefinenanger, Hildegardstraße und Zur Grafenburg geplant. Die Arbeiten werden noch ausgeschrieben, laufen unter dem Arbeitstitel „Quartier Losenburg“ und sollen im Sommer umgesetzt werden. Das wird voraussichtlich rund zwei Monate dauern.
Maßnahme kostet kaum Stellplätze
„Wir wollen den Widerstand erhöhen, das Tempo bremsen und Schleichverkehre erschweren“, sagt Michael Rotert. So würden Zur Grafenburg und Hildegard-straße mitunter gerne als Ausweichstrecke für die Kettwiger Straße benutzt. Nach Auskunft des TBV-Straßenplaners sind in dem beschriebenen Gebiet bereits einige neue Häuser errichtet worden, entstehen z. B. mit dem BGN-Vorhaben „Wohnquartier Josefinenanger“ weitere Neubauten. Und vorwiegend zögen eben Familien mit Kindern neu hinzu. Die Idee für verkehrsberuhigende Maßnahmen, fügt Rotert hinzu, gehe schon auf 2012 zurück. Man nehme sie jedoch erst jetzt in Angriff, nachdem die Neugestaltung der Robert-Koch-Straße abgeschlossen sei.
Vorgesehen sind u. a. folgende Schritte: Der Spielplatz hat jeweils am oberen und unteren Ende einen Zugang; dort wird die Straße mit roten Steinen etwa sechs Zentimeter hoch aufgepflastert. Die Straße Zur Grafenburg bekommt ebenfalls „Pflasterpolster“ und Einengungen, indem beidseitig der Gehweg erweitert bzw. quasi herausgezogen wird. Dadurch schrumpft die Fahrbahnbreite von 5,50 auf nur noch vier Meter. Solche Einengungen und Aufpflasterungen wird’s auch in der Hildegardstraße geben. „Es gehen aber kaum Stellplätze verloren“, versichert Rotert.
Von einer Kostenbeteiligung bleiben die Anlieger verschont. Laut Arnd Sulimma wird die Maßnahme zu 80 Prozent aus Städtebaufördermitteln finanziert, nämlich aus dem Programm „Soziale Stadt Birth/Losenburg“. Die TBV, so ihr Verkehrsplaner, schätzen die Kosten auf rund 200 000 Euro.