Velbert. . Die Stadt Velbert beteiligt sich beim Programm „Gute Schule 2020“ und steckt Millonen von Euro in seine Schulen. Land übernimmt Zinsleistungen.
- Die Kreditkontingente des Programms „Gute Schule 2020“ kommen allen Schultypen zugute
- Der Stadt Velbert stehen für die Investitionen insgesamt rund 6,2 Millionen Euro zur Verfügung
- Nach den Ferien legt Fachbereich Immobilienservice einen Vorhabenplan mit 30 Vorschlägen vor
Des einen Leid, des anderen Freud: Derweil nicht nur private Geldanleger unter der Mini- bis Nullzinsphase ächzen, nutzt das vom Land aufgelegte und seitens der NRW-Bank abgesicherte, milliardenschwere Programm „Gute Schule 2020“ diese Zins-Situation für Maßnahmen und Investitionen. Die Teilnahme ist freiwillig. Velbert zieht mit und ist mit rund 6,2 Millionen Euro dabei.
„Das Land übernimmt komplett die Zins- und Tilgungsleistungen“, erklärt Gerno Böll die Konditionen, „das ist also im Grunde genommen geschenkt“. Nach Auskunft des Fachbereichsleiters Bildung/Kultur/Sport fährt die Stadt bei der Verwendung zweigleisig: Das Geld soll schwerpunktmäßig der Sanierung und der Digitalisierung zugute kommen. Zurzeit werden hierzu die notwendigen Grundlagen geschaffen. Die Verwaltung erstellt Vorschläge und Konzepte zum Einsatz und zur Verwendung der Mittel; der Rat entscheidet dann letztlich darüber.
Geld fließt in Sanierung und Digitalisierung
Vorgesehen ist bislang, dass per anno eine Million Euro für Sanierung sowie rund eine halbe für Digitalisierung fließen. „Es geht aber nicht um Endgeräte“, stellt Reinhard Mickenheim zum Thema Digitalisierung klar, „sondern um echte Investitionen, also Breitbandanschluss, Verkabelung und Wlan-Versorgung.“ Die Nutzung der Medien habe sich über die Jahre stark verändert und entwickelt, so der stv. Fachbereichschef weiter, folglich müsse zwingend die Versorgung auch leistungsfähiger werden. Allein in der Gesamtschule an der Poststraße gebe es – die Lehrer eingerechnet – etwa 1500 potentielle Nutzer, veranschaulicht Gerno Böll die Dimension: „Das ist ja schon fast ein kleines Dorf.“
Büro plant Medienentwicklung
Das Team um Andreas Sauerwein vom Fachbereich Immobilienservice präsentiert nach den Osterferien im Haupt- und Finanzausschuss einen Vorhabenplan mit weit mehr als 30 Positionen bzw. Vorschlägen. Die Liste beinhaltet z. B. die Grundschule Bergische Straße mit neuen Fenstern und Dachsanierung nebst Fassaden-Anstrich für 700 000 Euro. In der Gesamtschule will man mit knapp 400 000 Euro die Fenster der Aula und teils auch die der Zwischenflure erneuern. Die Turnhalle Hohenbruchstraße soll eine neue Heizungsanlage bekommen, macht 40 000 Euro. Für das Gymnasium Langenberg sind neue Fenster und Türen und eine moderne Heizungsanlage vermerkt. Das würde über 350 000 Euro kosten.
Stadt investiert seit Jahren eigene Mittel
Zum Kapitel Digitalisierung gehört nicht zuletzt die neue Medienentwicklungsplanung, mit der die Stadt das Kölner Büro „Thomaßen Consult“ beauftragt hat. Es gehe darum, wirklich sinnvolle Verwendungszwecke zu erarbeiten, und alle 22 städtischen Schulen würden grundsätzlich dabei einbezogen, erläutert Mickenheim. Zu Monatsbeginn hat es bereits eine Auftaktveranstaltung gegeben; vorgestellt werden soll der fertige Plan voraussichtlich im September im Fachausschuss für Schule und Bildung.
Übrigens investiert die Stadt mit eigenen Mitteln ohnehin kontinuierlich in ihre Schulen. So fließen seit 2003 alljährlich im Schnitt 150 000 Euro in die Medienausstattung, wurden in dem Zeitraum von 2010 bis 2015 laut Verwaltung gut 22 Millionen Euro in die Sanierung der Gebäude gesteckt. „In dieser Hinsicht“, sagt Böll, „muss sich Velbert im interkommunalen Vergleich wirklich nicht verstecken.“