Velbert. . Valerie Hindenburg geht ab August für ein Jahr nach Togo. Dort will sie soziale Projekte unterstützen und die fremde Kultur kennenlernen.

  • Ab August ist Valerie Hindenburg aus Velbert für ein Jahr im westafrikanischen Togo zuhause
  • Dort will sie soziale Projekte unterstützen und Auslandserfahrung sammeln
  • Die 24-Jährige studiert Französisch, Geschichte und Erziehungswissenschaften in Wuppertal

Nein, ein Auszeitjahr möchte Valerie Hindenburg nicht in Afrika verbringen. Aber ein wenig nachdenken möchte sie schon, nämlich darüber, wie es im Studium weitergehen soll. Derzeit besucht die 24-Jährige die Bergische Universität Wuppertal, belegt Französisch, Geschichte und Erziehungswissenschaften. „Ich tendiere auch dazu, auf Lehramt weiterzumachen, bin mir aber noch nicht ganz sicher.“

Nach dem Bachelor ins Ausland

Und auch deswegen geht sie ab August – nach ihrem Bachelorabschluss – für ein Jahr ins Ausland. Genauer gesagt ins westafrikanische Togo. „Weil ich Französisch studiere, wollte ich in ein Land, in dem auch Französisch gesprochen wird“, erzählt die Studentin. „Das grenzt die Auswahl schon arg ein.“ Über „Weltwärts“, den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst der Bundesrepublik, holte Valerie Informationen ein, entschied sich dann für Togo. „Dort gibt es die interessantesten Projekte, etwa im Bildungssektor oder in den Bereichen Wasserversorgung, Landwirtschaftsmanagement und Umweltschutz.“

Vorbereitung durch den Verein ICJA

Togo liegt in Westafrika.
Togo liegt in Westafrika. © WAZ Grafik

Daneben werden weitere Projekte angeboten, die sich mit Kinder- und Frauenrechten befassen. „Ich finde das unglaublich spannend, gerade weil ich mich auch im Studium mit dem Thema ,Frauenrechte’ auseinandersetze.“ Doch bis es soweit war, musste erst einmal Papierkram erledigt werden: Das Bewerbungsverfahren startete bereits im August 2016 und läuft über eine andere Organisation, die eng mit „Weltwärts“ zusammenarbeitet: den „Internationalen Christlichen Jugendaustausch“, der sich heute nur noch „ICJA Freiwilligenaustausch weltweit“ nennt.

„Ich war mit vielen anderen Freiwilligen zu einem Seminar eingeladen, bei dem wir jede Menge Infos bekommen haben.“ Außerdem musste Valerie noch eine Bewerbung für die Organisationen vor Ort schreiben. Doch damit nicht genug: „Ich brauche ein Visum, diverse Impfungen und ein Führungszeugnis. Aber der Verein hat uns Freiwillige sehr gut informiert, in den Broschüren gibt es jede Menge Tipps.“

Das Land ist sehr vielfältig

Nun ist es also Togo geworden. Los geht es Anfang August und „ich hoffe, dass ich dann in einer Gastfamilie untergebracht werde“, sagt Valerie Hindenburg. „Ich glaube, dass ich so am besten Kontakt zu einer anderen Kultur aufnehmen kann. Das interessiert mich natürlich sehr.“ Ihre Eltern wiederum seien überrascht gewesen, als sie ihnen von dem Plan erzählte. „Die dachten zuerst, Togo wäre unsicher, weil wir ja nicht viel über diese Ecke der Welt wissen.“ Auch sie selbst habe sich erst einmal schlau machen müssen: „Ich dachte am Anfang, Togo sei ein großes Land.“ Doch das stimme nicht: „Togo ist so groß wie Hessen und Baden-Württemberg zusammen.“

Kosten übernimmt Verein zu 75 Prozent

Sie freue sich auf die Arbeit in den Projekten, erzählt Valerie. Aber auch das Land selbst sei „sehr spannend: Das Klima ist angenehm warm und die Landschaft sehr vielfältig. Im Süden gibt es Strände, im Norden Savanne.“ Ebenfalls spannend: „In Togo leben Menschen mit verschiedenen religiösen und ethnischen Hintergründen friedlich zusammen. Ich möchte herausfinden, wie das funktioniert.“

Die Kosten für das Jahr übernimmt zu 75 Prozent „Weltwärts“, für den Rest benötigt Valerie Hindenburg Spenden (siehe Infokasten). Auf einem Blog wird sie regelmäßig ihre Erfahrungen berichten „und so auch zeigen, wofür die Spenden genutzt werden.“

>> Förderkreis soll Freiwillige unterstützen

Der Freiwilligendienst wird über das „Weltwärts“-Programm der Bundesrepublik gefördert. Diese Förderung deckt die durchschnittlichen Kosten von 10 440 Euro eines Freiwilligendienstes jedoch nur zu 75 Prozent.

Deshalb ist der ICJA darauf angewiesen, dass die Freiwilligen sich einen Förderkreis von 2700 bis 3000 Euro aufbauen.

Da der ICJA als gemeinnütziger Verein anerkannt ist, können Spenden steuerlich geltend gemacht werden.

Wer Valerie Hindenburg helfen möchte, kann ihren Blog besuchen, um nähere Infos zu erhalten und später zu erfahren, wie es ihr in Togo ergeht: https://abroadwithvalerie.wordpress.com. Mail: v-hindenburg@gmx.de.