Neviges. . Studierende der Berufsschule Bleibergquelle erteilen Vorschülern Verkehrsunterricht. Auch das Verhalten am Zebrastreifen gehört zum Programm.
Vorsichtig nähern sich zwei kleine Mädchen einem parkenden Auto. „Hört ihr was? Ist der Motor an?“, fragt Jan, der eine orangefarbene Weste trägt. Die Antwort ist Kopfschütteln. „Jetzt müsst ihr genau gucken: Sind die Lichter an, fährt der Wagen bald los.“ Auf dem Gelände der Bleibergquelle wurde gestern ordentlich gelernt: 60 Vorschulkinder, wie man sich sicher im Straßenverkehr bewegt und 35 angehende Erzieher, wie sie dieses Wissen am besten vermitteln.
Aktion läuft seit 15 Jahren
Bereits seit 15 Jahren organisiert das Berufskolleg Bleibergquelle in Zusammenarbeit mit der Kreispolizei Mettmann den Verkehrssicherheitsstag auf ihrem idyllischen Schulgelände. In kleinen Gruppen üben die 60 Kinder – sie alle kommen im Sommer in die Schule – wie man sich am Zebrastreifen, an der Bushaltestelle und an der Ampel richtig verhält. Dass man stets nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren aufsperren muss. Und dass es keine gute Idee ist, die neue dunkle Jacke ohne die gelbe Sicherheitsweste drüber anzuziehen.
Die beiden Mädchen wagen sich derweil noch ein Stückchen weiter an den Straßenrand. Das Auto brummt nicht, die Lampen sind aus, also energisch nach rechts und links schauen und dann schnell und ohne zu quasseln hinüber auf die andere Straßenseite. Geschafft.
„Wir haben hier sechs einzelne Verkehrs-Stationen auf dem Gelände, vier Kindertagesstätten machen mit“, erläutert Katharina Mormann.
Polizei verteilte Blinke-Mäuse
Die Kita Kollwitzstraße ist dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei. Karin Wieschermann, Erzieherin an der Einrichtung, ist sowohl von der Idee begeistert als auch von der Umsetzung: „Gut, dass den Studierenden hier die Möglichkeit gegeben wird, ihr Wissen direkt in die Praxis umzusetzen.“ Und auch wenn in jeder Kita Verkehrserziehung mittlerweile zum festen Programm gehört: „Es ist immer gut zu üben, das ist ganz wichtig.“ Und wenn ein Polizist dabei ist und so tolle Blinker-Mäuse für die Jacke verteilt, natürlich umso mehr.
Auch für die 35 Studierenden ist dieser Tag etwas besonderes. „Wir haben in Rollenspielen untereinander schon geübt, also einige von uns waren dann die Kinder, die eben auch manchmal einfach über die Straßen rennen“, erzählt Miriam. Die Verkehrssicherheit, ergänzt sie, gehöre in ihrer Ausbildung neben Fächern wie Deutsch und Mathematik mittlerweile fest zum Unterrichtsprogramm.
Kinder lernen das richtige Ein- und Aussteigen
Zu den sechs Stationen gehörte auch das richtige Verhalten auf dem Parkplatz. Emil, Paul und Hanna wissen jetzt, wie sie richtig ein- und aussteigen. Auch der gefährliche „tote Winkel“ war ein Thema: „Ich hab mich versteckt, mich hat keiner gesehen“, wird ein kleines Mädchen später aufgeregt in die Abschlussrunde rufen. Für Kubilag (5) ist die Sache klar, was er zu tun und zu lassen hat: „Aufpassen“, sagt er kurz und knapp. Und Leo fand am besten „alles, was wir geübt haben“.