Velbert. Unter dem Motto „Aufstand der Gartenzwerge“ lädt das Geschwister-Scholl-Gymnasium ein. Neben der Schule wird auch die Politik aufs Korn genommen.

Noch einmal den Text durch den Kopf gehen lassen, noch eben schnell die nötigen Requisiten aufbauen und dann einmal tief Luft holen. Denn heute und morgen Abend wird es ernst für die Kabarett-Gruppe „Die Sense“ des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, wenn die Schüler und Schülerinnen ab 19 Uhr im Theatersaal des Gymnasiums ihr Programm „Aufstand der Gartenzwerge“ aufführen. Der Lohn für die harte Arbeit in den letzten Monaten.

Tradition lebt wieder auf

„Seit Anfang des Schuljahres laufen die Planungen“, erzählt Kai Bülte. Er ist Latein-, Deutsch- und Religionslehrer am GSG und hat zudem die Kabarett-Gruppe vor drei Jahren wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Denn schon in den 90er-Jahren existierte „Die Sense“ am Gymnasium bereits, ehe das Projekt einschlief. „Ich wollte die Tradition wieder aufleben“, sagt Bülte, der an seiner vorherigen Schule in Düsseldorf eine ähnliche Gruppe leitete.

In der Anfangsphase trafen sich die Nachwuchs-Kabarettisten einmal pro Woche und sammelten vor allem Ideen für Themen im Programm. Zur weiteren Vertiefung quartierte sich die Gruppe sogar für drei Tage in einer Jugendherberge ein. „Es geht vor allem um die Frage, was uns richtig ärgert“, erläutert Bülte. Danach haben sich die insgesamt zwölf Schüler und Schülerinnen zwischen 9. und 11. Klasse Gedanken darüber gemacht, ob und inwiefern solche Situationen überspitzt dargestellt werden können.

Schüler schreiben die Texte

Passend zum Programmnamen haben sich Teile der Kabarett-Gruppe mit Zwergenmützen in Schale geworfen.
Passend zum Programmnamen haben sich Teile der Kabarett-Gruppe mit Zwergenmützen in Schale geworfen. © Uwe Möller

Herausgekommen ist ein buntes Programm mit zwölf verschiedenen Szenen, zu denen sowohl komödiantische Sketche aber auch eigens eingeübte Songs wie das Schlusslied „Zehn Schulpolitiker“ – eine Anlehnung an die „Zehn kleinen Jägermeister“ der Toten Hosen – gehören. Die Texte zu den einzelnen Stücken stammen allesamt aus der Feder der Schüler und Schülerinnen. Dabei geht es natürlich um Dinge, die Heranwachsende beschäftigen und bewegen. So beschäftigt sich das Stück „In School – Style muss man haben“ mit dem gesellschaftlichen Druck, klamottentechnisch möglichst immer mit den neuesten Trends mitzugehen. Da passen Schuluniformen natürlich gar nicht in das Bild der coolen Kids.

Vielfältige Themen

Im Leben eines Schülers stehen natürlich auch Hausaufgaben – mal mehr, mal weniger freiwillig – auf dem täglichen Plan. In der Szene „Aus dem Leben einer Hausaufgabe“ spielt Denise eine Latein-Hausaufgabe und dreht den Spieß einfach mal um, indem sie verzweifelt von ihrem trostlosen Dasein berichtet und sich fragt, warum sie immer so lange unbearbeitet herumliegt.

Es geht jedoch nicht nur um Schulprobleme. Auch Helikopter-Eltern, TV-Shows wie „Grill den Henssler“ und Möchtegern-Prominente werden persifliert. Und ohne zuviel verraten zu wollen – auch Politiker wie Donald Trump oder Frauke Petry kriegen ihr Fett weg. Leiter Kai Bülte ist in jedem Fall stolz: „Die Schüler entwickeln hier viele neue Fähigkeiten.“