Die Mitglieder wollen keine Spenden für einen Milliardenkonzern sammeln. Außerdem wären bisherige satzungsgemäße Zwecke nicht mehr erfüllbar.
Der Förderverein der Kinderklinik Niederberg e.V. löst sich auf. Dies beschlossen die Mitglieder jetzt. Weil die Vereinszwecke nicht weiter erfüllt werden könnten ist nach 18 Jahren nun Schluss. Mit dem Verkauf des ehemals kommunal geführten Klinikum Niederberg an den Helios-Konzern sei eine Fortführung des Fördervereins im Sinne seiner Gründung nicht möglich gewesen.
„Wir haben mit der neuen Geschäftsführung frühzeitig das Gespräch gesucht, um im Raum stehende Fragen für eine weitere Zusammenarbeit zu klären“, sagt Andrea Schröder, Vorsitzende und Mitgründerin. „Es wäre für uns schwer gewesen, unseren Spendern zu vermitteln, dass ihr Geld jetzt an einen Milliardenkonzern geht. Außerdem wären bisherige satzungsgemäße Zwecke weder aus unserer noch aus Sicht der Klinikbetreiber erfüllbar gewesen. Denn medizinisches Gerät beispielsweise wird bei Helios nicht aus Spenden finanziert.“
Kinderstation wurde zweimal renoviert
Im Laufe seines Bestehens konnte der Förderverein Spenden in Millionenhöhe in die Klinik investieren, so wurde die Kinderstation zweimal renoviert, es wurden Gitterbettchen angeschafft und die Downambulanz unterstützt. Die noch vorhandenen Spendengelder sollen sozialen Einrichtungen übergeben werden.
Das Klinikum bedauert die Auflösung des Vereins. An anderen Standorten werde erfolgreich mit Fördervereinen zusammengearbeitet, die vor allem Kinderfeste, Klinikclowns oder Spielzeug finanzierten, nicht aber die medizinische Ausstattung.
Lothar Jäger hat gemeinsam mit seiner verstorbenen Frau Doris jahrelang Spenden für den Verein gesammelt. „Als uns Helios eine größere Spende zurücküberwies, haben wir aufgehört zu sammeln“, sagt er nun.