Die Sommerzeit beginnt, Sonntag wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Viele Menschen klagen danach über Schlafstörungen oder Erschöpfung.
Im Herbst kommen die Gartenstühle zurück in den Schuppen, im Frühling stellt man sie wieder vor – Eselsbrücken wie diese können dabei helfen, den Überblick in Sachen Zeitumstellung nicht zu verlieren. Denn ob der Zeiger nach vorne oder hinten rückt, das kann sich der ein oder andere einfach nicht merken.
Am Sonntag wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt – von 2 auf 3 Uhr in der Nacht. Nachdem Anfang März der Lenz bereits meteorologisch eingeläutet wurde und am Montag auch der kalendarische Frühling begonnen hat, folgt somit am Sonntag die Umstellung auf Sommerzeit.
Schlafqualität kann leiden
Während die Zeichen also auf Frühjahr stehen, stolpern viele Menschen zunächst über die Zeitumstellung: Immerhin fehlt am Ende des Sonntags eine ganze Stunde. „Der Biorhythmus gerät dann erst einmal völlig durcheinander“, weiß Heilpraktikerin Ulrike Frehn, „außerdem kann die Schlafqualität stark leiden.“
Dabei fällt die Wirkung der Umstellung nicht bei allen gleich stark ins Gewicht: „Die einen leiden sehr, die anderen machen weiter wie gehabt“, erklärt Frehn. Drei Tage bis zu mehreren Wochen brauche der Mensch für seine eigene Umstellung auf die Sommerzeit. „Wir haben uns ja an die Lichtverhältnisse gewöhnt“, sagt Frehn, „wenn wir gerade um sechs Uhr aufstehen und es hell ist, dann ist es ab Sonntag erst einmal wieder dunkel, da muss man erst einmal durch.“ Ein wenig könne man sich allerdings auf die Umstellung einstellen: „Schon jetzt könnte man jeden Tag ein bisschen früher zu Bett gehen, dann ist die Umgewöhnung nicht so schwierig.“ Eine ausgewogene, gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Lust seien zudem ratsam. Falls möglich, sollte man alles etwas langsamer angehen.
Mensch passt sich Lichtverhältnissen an
Immer mehr Menschen klagen über die Zeitumstellung und über Erschöpfung, Schlafstörungen und andere Folgen. Auch Apotheker Dr. Jochen Pfeifer weiß um die Schwierigkeiten für die Gesundheit, rückt der Zeiger im Frühjahr um eine Stunde vor: „Der Tagesrhythmus eines Menschen würde sich ohne Uhren natürlich den Lichtverhältnissen anpassen“, durch die Zeitverschiebung komme es daher laut Pfeifer häufig zu erhöhtem Stress, Kopfschmerzen oder Reizbarkeit.
Umstellung kann Schlafstörungen verstärken
Besonders im Alter oder bei Patienten, die bereits unter Schlafstörungen leiden, hinterließe die Umstellung oftmals Folgen: „Im Einzelfall können so bestehende Schlafprobleme noch verstärkt werden.“ Allerdings rät der Apotheker eindringlich davon ab, trotz Schlafstörungen oder übermäßiger Erschöpfung zusätzliche Schlaftabletten einzunehmen. Stattdessen schlägt Pfeifer eine Beratung beim Arzt oder Apotheker „des Vertrauens“ vor, „denn in der Regel kommt man ohne Pillen aus.“
Allzu viele Gedanken brauche sich niemand zu machen, erklärt Pfeifer: „Wer gesund ist, für den ist die Umstellung in der Regel unproblematisch.“ Wer zudem im letzten Jahr keinerlei Probleme hatte, der wird vermutlich auch am Wochenende verschont bleiben.
>>MAßNAHME IST UMSTRITTEN
- In Deutschland wurde die Umstellung auf die Sommer- und Winterzeit 1980 eingeführt. Grund war die Überzeugung, dass dadurch Energie gespart werden könne.
- Ob diese Maßnahme sinnvoll war, ist umstritten. Es wird zwar abends elektrisches Licht seltener genutzt, dafür statistisch gesehen morgens mehr geheizt.