Neviges. . Anwohner der Nordrather Straße klagen über rasende Motorradfahrer – vor allem am Wochenende. Die Polizei hat die Strecke im Blick, kontrolliert.
- Auf der Nordrather Straße zwischen Langenberg und Neviges ist teilweise Tempo 100 erlaubt
- Gerade an Wochenenden sind dort zahlreiche Motorradfahrer unterwegs – oft zu schnell
- Anwohner halten die Straße für diese Geschwindigkeit nicht geeignet
Frischer Asphalt, die Straße fällt langsam ab, ist gut einzusehen. 70 km/h sind hier erlaubt, doch hinter der ersten engen Linkskurve ist damit Schluss: Ab der Einmündung Deilbachstraße gilt auf der Nordrather Straße in Fahrtrichtung Langenberg kein Tempolimit mehr. Da es sich um eine Landstraße handelt, sind hier 100 Sachen erlaubt.
An Wochenenden gefährlich
„Gerade an schönen Wochenenden ist es äußerst gefährlich, diese Strecke zu benutzen“, schreibt WAZ-Leser Jörg Kreutzenbeck. Er ist Anwohner und ärgert sich über zahlreiche Raser – Autofahrer aber vor allem Motorradfahrer: „Gerade die Zweiradfahrer rasen unvernünftig und rücksichtslos diese Strecke entlang.“
Straße hat keinen Gehweg
Sein Ärger ist nicht unbegründet, wie ein Besuch vor Ort zeigt: Die Landstraße hinunter ins Windrather Tal ist zwar frisch asphaltiert, hat aber keinen Gehweg. Dennoch sind hier viele Wanderer unterwegs – unter anderem, weil zwischen Astrather Hof und „Tente“ ein Stück des Neanderlandsteigs verläuft. Hinzu kommen Dreck auf der Straße durch landwirtschaftlichen Verkehr, unübersichtliche Kurven und – gerade am steilsten Stück – langsame Trecker, oft mit Anhänger.
Tempo 70 in einem Teilbereich
„Im oberen Teil hat sich ja schon was getan“, sagt Anwohnerin Nicole Heywinkel, „wir hatten ein Gespräch mit der Polizei und dem Landrat, seit dem ist hier Tempo 70.“ Dass der Verkehr dort nicht noch langsamer rollen muss, dafür habe sie sogar Verständnis: „Das ist eine Landstraße und uns war schon klar, dass Fahrzeuge hier schneller fahren dürfen.“
Sie störe etwas ganz anderes an der Raserei: „Alle reden von Landschaftsschutz. Wie passt das mit dem hohen Tempo zusammen?“ Schließlich lebten links und rechts der Straße viele Tiere – Füchse und Rehe etwa. „Und die werden durch den Lärm gestört oder gefährdet, wenn sie auf die Straße laufen.“
Polizei kontrolliert
Die Polizei kennt die Nordrather Straße und ist während der Saison „mit allem unterwegs, mit dem wir die Einhaltung der Geschwindigkeit überwachen können“, sagt Pressesprecherin Nicole Rehmann. Neben stationären Geräten gehöre dazu auch der Einsatz von zivilen Einheiten sowie dem Provida-Motorrad. Wie nötig das ist, zeigen Spuren entlang der Straße: „Gegenüber unserer Einfahrt steht schon ein Kreuz eines tödlich verunglückten Motorradfahrers“, schreibt Jörg Kreutzenbeck. „Muss es erst zu weiteren Unfällen oder Todesfällen kommen?“