Velbert. . NEG bildet wegen Überhangs vierte Eingangsklasse. Gesamtschule lehnt über 80 Schüler ab. Hingegen haben Real- und Hauptschule noch viel Platz.

  • NEG formiert wegen großen Überhangs bei den Anmeldungen eine vierte Eingangsklasse
  • Städtische Gesamtschule lehnt erneut mehr als 80 Mädchen und Jungen ab
  • Hingegen sind die Kapazitäten der Haupt- und der Realschule längst nicht erschöpft

Nicht wenige Kritiker argwöhnen, dass der verkürzte Weg zum Abitur – also G 8 – die Gymnasien schwächen und sich zugunsten der Gesamtschule mit ihrem G 9-Angebot auswirken werde. Davon kann vor Ort allerdings noch überhaupt keine Rede sein. Die aktuellen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen zum nächsten Schuljahr 2017/18 zeigen, dass die Gymnasien unverändert stark gefragt sind.

Wie Gerno Böll hierzu auf WAZ-Anfrage darlegte, hat das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium (NEG) sogar sage und schreibe 108 Anmeldungen – zum laufenden Schuljahr 2016/17 gab es lediglich 66 – und wird deshalb dieses Mal vier Eingangsklassen bilden. Räumlich sei das darstellbar, sagt der Fachbereichsleiter Bildung/Kultur/Sport, „sonst hätte die Schule ablehnen müssen.“ Bekanntlich gibt’s an der Friedrich-Ebert-Straße sowohl baulich als auch konzeptionell neue Entwicklungen (WAZ berichtete).

Gesamtschule Poststraße muss 81 Kinder ablehnen

Einen solchen Überhang, erinnert sich Reinhard Mickenheim, habe es am NEG schon einmal vor einigen Jahren gegeben. Allerdings führt der Ansturm nach Auskunft des stv. Fachbereichschef nicht dazu, dass die anderen Gymnasien leiden: „Sie sind beide stabil dreizügig.“ Am Geschwister-Scholl-Gymnasium wurden 78 (89) Mädchen und Jungen neu angemeldet; das Langenberger weist eine leicht steigende Tendenz auf: nämlich von zuletzt 76 auf jetzt 85. Zudem gibt es an der Panner Straße weniger Einpendler als bisher. „Das ist insgesamt eigentlich eine gute Entwicklung“, findet Böll.

Konstante Zahlen gibt’s an der städtischen Gesamtschule. Sie sind mit 255 gegenüber dem Vorjahr (256) nahezu identisch. An der Poststraße werden erneut sechs Züge gebildet. Und da dort die Kapazität einmal mehr nicht ausreicht, bekamen 81 Kinder bzw. deren Eltern eine Ablehnung. Ähnlich erging es übrigens 21 weiteren an der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle. Diese unterrichtet nach den Sommerferien mit 56 Neuanfängern – davon 39 aus Velbert – zweizügig.

In Zukunft nur noch eine Hauptschule

Recht stabile Zahlen verbucht auch die Realschule Kastanienallee mit 89 (105) Anmeldungen. Das langt für vier Züge, reicht jedoch nicht für eine zweite Realschule, wie Gerno Böll anmerkt. Sowohl an der Kastanienallee als auch an der Grünstraße, in der Hauptschule, wird die jeweilige Kapazität bei weitem nicht ausgeschöpft. „Sie haben beide noch Luft nach oben“, sagt Reinhard Mickenheim und erzählt, dass die Martin-Luther-King-Schule 61 (64) Anmeldungen für drei Züge habe. „Es kommen aber mit Sicherheit noch welche dazu.“ Derzeit gebe es noch 19 Velberter Grundschüler, deren Verbleib nicht bekannt sei. Da jetzt bald auch noch die Ratinger Hauptschule ausläuft, wird die Martin-Luther-King-Hauptschule auf Sicht die letzte ihrer Art im ganzen nördlichen Kreis Mettmann sein.