Velbert. . Barnhusen-Stiftung stellt der Stadt Geld zur Verfügung – und ärgert sich über die zögerliche Verwendung. Die Verwaltung nimmt nun dazu Stellung.

  • Die Velberter Barnhusen Stiftung hat der Stadt vor gut einem Jahr 30 000 Euro gespendet
  • Bislang hat die Stadt 8000 Euro ausgegeben – sehr zum Unmut des Stiftungsvorstands
  • Die Verwaltung hat nun Stellung genommen und erläutert, warum noch Geld übrig ist

Die Alfred und Helga Barnhusen Stiftung setzt sich für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Velbert ein. Dazu gehört auch, dass sie einen Stiftungspreis auslobt. Als im Jahr 2015 eine Vielzahl von Flüchtlingen untergebracht und versorgt werden musste, „hat der Stiftungsvorstand uns als Stadt 30 000 Euro übergeben, da die Stadt im Zweifel besser weiß, wo das Geld benötig wird“, berichtet Timo Schönmeyer von der Koordinationsstelle bürgerschaftliches Engagement der Stadt.

Verschiedene Streitpunkte

Im März 2016 dann gab es erste Kontakte. „Aber bis heute nennt uns die Stadt keine Projekte, für die die Summe genutzt werden soll“, klagt Sonja van der Pütten, die für die Stiftung arbeitet. „Bislang sind lediglich rund 8000 Euro ausgegeben worden.“ Das Problem dabei: „Wir müssen gegenüber der Bezirksregierung Rechenschaft ablegen, was mit unseren Spenden passiert. Und nun geistert diese Summe seit einem Jahr herum.“

Dafür gebe es mehrere Gründe, erläutert Timo Schönmeyer: „Zum einen ist auf dem Höhepunkt der so genannten Flüchtlingskrise von unterschiedlichen Stellen viel Geld für Projekte ausgeschüttet worden.“ Doch die müssten auch umgesetzt werden, wozu den Kommunen aber Personal fehle. „Und zweitens können wir nicht einfach ein Programm auflegen, nur um ein Programm aufzulegen – und hinterher nimmt das keiner wahr und wir müssen Geld zurückzahlen.“ Denn die Verwendung von Fördermitteln muss nachgewiesen werden. „Man bekommt nur erstattet, was ausgegeben wird.“

Liste mit Projekten

Weiterer Streitpunkt: Im März 2016 hat Schönmeyer der Stiftung eine Liste mit Projekten vorgelegt, die gefördert werden könnten. „Da steht zum Beispiel eine Küche für die Villa B drauf, sowas lehnen wir ab“, sagt van der Pütten.

Diese Liste, erläutert Timo Schönmeyer, sei allerdings gar keine Vorschlagsliste gewesen. „Das war nur ein internes Brainstorming, kein offizielles Dokument. Wir hatten nur sämtliche Vorschläge aus allen Fachbereichen gesammelt, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.“ So wollte die Stadt transparent machen, wie sie die zu fördernden Projekte auswählt. „Später haben wir dann Prioritäten gesetzt. Die besagte Küche haben wir gestrichen, weil das eine bauliche Maßnahme ist und somit unserem Verständnis nach nicht dem Stiftungszweck entspricht.“ Stattdessen habe er sich gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten Helena Latz auf Projekte konzentriert, „die schnell helfen. Etwa Lernmaterialien für Kitas.“

Kein Geld verbrennen

Und noch etwas sorgt für Unmut bei der Stiftung: „Wir haben vorgeschlagen, Schwimmunterricht anzubieten oder Sprachkurse. Aber das ist alles abgelehnt worden“, sagt Sonja van der Pütten. Auch hierfür hat Timo Schönmeyer eine Erklärung: „Diese Kurse gibt es schon, teils von Ehrenamtlichen, teils von der DLRG angeboten. Frau Latz und ich waren uns einig, das wir hier Geld verbrannt hätten, wenn wir das für solche Kurse genutzt hätten.“

Und wie geht es nun weiter? „Wir werden nochmal auf alle Fachbereiche zugehen“, sagt Schönmeyer, „damit wir bis zum Frühsommer feststehen haben, welche Maßnahmen wir fördern werden.“