Langenberg. . Die Bürgerfunker von „extraRadiO“ freuen sich über neue Technik: Die Spende der Landesmedienanstalt macht nun sogar Live-Sendungen möglich.
Dass sie hochprofessionell Radio machen können, haben die Mitglieder von „extraRadiO“ in den zurückliegenden neun Jahren hinlänglich bewiesen. So lange nämlich trägt ihr Verein „Public Networking Niederberg“ schon den kleinen Radiosender, der 2008 aus einem VHS-Arbeitskreis hervorging. Jetzt aber haben die Bürgerfunker aus Niederberg auch das technische Equipment, um mit den Profis der großen Sendeanstalten mithalten zu können – eine Spende der „LFM“, der Landesanstalt für Medien macht’s möglich.
Teure Technik ist eine kostenlose Dauerleihgabe
Das heißt: Eigentlich ist es keine Spende. „Eher eine kostenlose Dauerleihgabe“, erklärt Thomas Bruchhausen. Der LfM-Beauftragte war es auch, der die massiven Alu-Koffer mit der hochmodernen Rundfunktechnik jetzt in die Senderäume an der Donnerstraße 13 brachte und in einer kleinen Feierstunde alles an Frank Brettschneider und die übrigen vom „extraRadiO“-Team übergab.
Ein echtes Broadcast-Mischpult, zwei Laptops, zwei voll ausgestattete Mikros für den mobilen Einsatz, ein weiteres fürs Studio – und alles brandneu, wie Bruchhausen den ehrenamtlichen Radiomachern versicherte. „Diese Technik gibt’s nur für die 30 Bürgerfunk-Servicestellen, die wir landesweit unterstützen“, so Bruchhausen.
Radio-Journalisten werden ausgebildet
Und der Verein „Publik Networking Niederberg“ ist eine dieser Servicestellen. Und die sollen eben mehr, als „nur“ eigene Radiosendungen machen. „Wir beraten rund um das Thema Bürgerfunk, wir bilden auch Radio-Journalisten aus und bei uns kann man das Zertifikat erlangen, das für das Arbeiten im Bürgerfunk Voraussetzung ist – den Bürgerfunk-Führerschein“, erläutert Brettschneider.
Dass das technische Equipment. mit dem das Land die 30 Servicestellen in NRW unterstützt, stets das gleiche ist, sei übrigens kein Zufall, sagt Bruchhausen. „Schließlich sollen Bürgerfunker, wenn sie eventuell mal von einem lokalen Sender zum anderen wechseln, idealerweise immer die gleichen technischen Voraussetzungen vorfinden“, erklärt der LfM-Beauftragte. Und damit das teure Aufnahme-, Bearbeitungs- und Sendegerät nicht irgendwann mal in einem Schrank verstaubt, wird es auch nur „verliehen“ – unentgeltlich, zeitlich unbefristet, so lange eben, wie damit auch gearbeitet wird.
Bürgerfunkerin verrät: Der Spaßfaktor ist riesengroß
Und dass dies zumindest im Langenberger Studio von „extraRadiO“ garantiert auch künftig noch der Fall sein wird, dafür sorgen 20 Mitarbeiter, die mehr oder weniger regelmäßig „auf Sendung“ sind. Wie Lore Loock, zum Beispiel. „Der Spaßfaktor ist einfach riesig groß dabei“, sagt die Seniorin, die seit elf Jahren dabei ist – und die im vergangenen Jahr sogar den Helferherz-Preis für ihre Engagement als Radiomacherin bekam.
Für weitere Preise sieht sich das Team mit der neuen Technik gut gerüstet. „Digital“ arbeitete man zwar vorher auch schon. „Aber jetzt können wir sogar eine Livedendungen machen“, erläutert Brettschneider. Die waren bislang nur mit einigem Aufwand möglich – und stets vom guten Willen „radio neandertals“ abhängig, dessen Sendefrequenz man nutzt.
Vier Sendungen an zwei Tagen in der Woche
Vier Sendungen sind regelmäßig vom „extraRadiO“ zu hören: Das Nachrichtenmagazin „Infomix“, die Sportberichte in „Sportrausch“, die Sendung „Tonforum Niederberg“ und die Kulturbeiträge „Auf-gelesen“. Gesendet wird immer donnerstags ab 20.04 Uhr und an jedem zweiten und dritten Sonntag ab 19.04 Uhr auf 97,6 MHz, der Sendefrequenz von Radio Neandertal.
Wer Lust hat, selbst Radio zu machen, kann zu den Bürgerfunkern am besten per Mail Kontakt aufnehmen: redaktion@extraradio.de. Vor allem über jüngeren Nachwuchs würde man sich sehr freuen – aber selbstverständlich sind auch ältere Radiomacher gern gesehen. Viele Informationen zum Bürgerfunk in Niederberg gibt es auch unter www.extraradio.de.