Langenberg. . Nach 29 Jahren wurde Ulla Dragati in der Begegnungsstätte St. Michael verabschiedet – und Nachfolgerin Maria Kotzek willkommen geheißen.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben!“ Nicht allein diese zwei Zeilen – das gesamte Gedicht von Hermann Hesse verwandte Bernd Dickmann, stellvertretender Vorsitzender des kath. Kirchenvorstands, bei der Verabschiedung von Ulla Dragati, die 29 Jahre lang die Begegnungsstätte der Pfarrgemeinde St. Michael geleitet hatte. Ihre Arbeit wird jetzt von Maria Kotzek fortgesetzt.

Über 60 Besucher kamen zu Ulla Dragatis Abschied

Selten war die Begegnungsstätte so gut besucht – über 60 Besucher hatten den Weg ins Pfarrzentrum gefunden. Bernd Dickmann, hier als Vertreter von Pfarrer Ulrich Herz, ging in seiner Rede auf die Anfänge von Ulla Dragati ein, deren erste Arbeitsstätte das „Haus am Strom“ (Voßkuhlstraße) war. Damals noch unter der Leitung von Frau Elsing. So erinnerte er beispielsweise an die Diakonie im selben Haus, die u. a. über eine Badewanne verfügte. So etwas habe es früher nicht überall gegeben. Natürlich fehlte Schwester Marianne in seiner Erzählung nicht.

29 Kajre hatte sie die Begegnungsstätte geleitet

Vor 29 Jahren hieß es übrigens nicht „Begegnungsstätte“, sondern Altentagesstätte. Die Aufgaben hätten sich geändert. Heute würden die Älteren ja immer jünger, scherzte Dickmann und lobte die Arbeit von Ulla Dragati. Sie habe sich vor allem für die „jung gebliebenen Alten“ eingesetzt, so Busreisen organisiert, zum Kaffeetrinken eingeladen, leckeres Mittagessen serviert. Aus Dickmanns Rede ging hervor, dass die Begegnungsstätte von der Stadt Velbert, vom Kreis Mettmann und von der Pfarrgemeinde finanziert wird. Die Zuschüsse gehören zu den freiwilligen Leistungen. Solche sind kürzbar, was auch geschehen ist. Die Pfarrgemeinde setzte im vergangenen Jahr schon 17 000 Euro hinzu.

Künftig soll jeder in Begegnungsstätte „aktiv“ werden

Dickmann erklärte auch, warum es jetzt „Aktive Begegnungsstätte“ heißt: Ein jeder solle aktiv mitwirken, damit die Stätte „aktiv“ bleibe. Die katholische Kirche war vertreten durch Pfarrvikar Pater John Nampiapa Rambil, der aus Indien stammende Karmeliter-Pater.

Glückwünsche sprachen auch Wilfried Frisch für die Kolpingfamilie und Velberts stellvertretender Bürgermeister Emil Weise aus. Er zitierte Eugen Roth, der den Menschen gerne menschlich behandelt wissen wollte. Dies, so Weise, habe Ulla Dragati immer getan.

Nachfolgerin wandert – am liebsten im Schwarzwald

Ulla Dragatis Nachfolgerin Maria Kotzek ist eigentlich gelernte Blumengärtnerin. Sie hat aber auch den Salesianerpatres im Haus Don Bosco (Velbert) den Haushalt geführt. Singen, wie Ulla Dragati? „Nur wenn ich allein bin“, bekennt die 61-Jährige ihre Gesangskünste. Dafür geht sie gerne mit ihrem Mann wandern. „Am liebsten im Schwarzwald“. Zwei Söhne hat das Paar, das in Velbert wohnt. „Da, wo immer die Sonne scheint“, sagt sie: „Am Sonnenschein!“