Velbert. . Gymnasium in Birth gedachte des Todestages seiner Namensgeberin. Biografin las aus ihrem Buch vor. Schüler stellten ihr viele Fragen.
- Die Scholl-Biografin Maren Gottschalk las vor Schülern des GSG aus ihrem Buch
- Die Jungen und Mädchen zeigten sich sehr interessiert am Schicksal der Widerstandskämpferin
- Alle Klassen der Schule beschäftigten sich am Mittwoch mit dem Dritten Reich
Gestern vor 74 Jahren wurden Hans und Sophie Scholl vom NS-Staat hingerichtet. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Birth hat die beiden Widerstandskämpfer im Namen und gedachte der beiden in besonderer Weise.
Aus Anlass des Todestages besuchte Maren Gottschalk das Gymnasium. Die Historikerin und Journalistin hat ein Buch über das Leben von Sophie Scholl geschrieben. Vor Schülerinnen und Schüler las sie aus ihrem Werk „Schluss. Jetzt werde ich etwas tun“. Darin schildert die Autorin die junge Widerstandskämpferin ebenso wie die junge Frau Sophie Scholl, die in ihrem privaten Leben ebensoviele Probleme hatte, wie ihre Altersgenossinnen heute. Besonders authentisch wurde das Geschilderte durch Zitate aus Briefen von Sophie und an Sophie.
Menschen wach rütteln
Die Jugendlichen hörten der Biografin fasziniert zu und „löcherten“ sie anschließen mit zahlreichen Fragen. Eine junge Frau wollte wissen, ob die anderen Geschwister der Scholls in die Widerstandsarbeit eingeweiht waren.
Das waren sie wohl nicht, sie hätten aber aus Furcht auch kaum mitgemacht, erklärt die Historikerin und bekennt: „Ich hätte auch Angst gehabt und weiß nicht, was ich getan hätte.“ Warum aber Sophie dann so mutig war, wollte eine weitere Schülerin wissen. Das habe mit ihrer Persönlichkeit zu tun gehabt, so ihre Biografin. Sie habe das NS-Unrecht nicht ertragen können, der Widerwille sei größer gewesen, als die Angst um ihr Leben.
Schüler zeigten sich beeindruckt
Dazu passt ein Zitat von Sophie Scholl vom Tag der Hinrichtung: „So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wach zu rütteln.“ Die Schüler waren beeindruckt. „Es ist erstaunlich, wie wenig sich die jungen Leute damals von uns heute unterschieden“ sagt Luke.
Die meisten hatten auch vorher schon über das Schicksal der Scholls erfahren. Maren Gottschalk lobte die Velberter Jugendlichen: „Solch kundige Fragen höre ich selten von Schülern.“
Alle Klassen beteiligt
Aber nicht nur die Elftklässler beschäftigten sich mit dem Gedenktag. Weitere Themen waren eine Info-Rallye zum Leben der Geschwister Scholl, Leben im Krieg in Texten der Kinder- und Jugendliteratur, kreatives Gestalten u.a. der weißen Rose aus Holz und Papier, Jugendwiderstand im 3. Reich, die Geschwister Scholl im Film „Die weiße Rose“, Schattentheater zu einem Protestlied von Reinhard Mey und die Darbietung einer Wanderausstellung zu den Geschwistern Scholl aus der Münchener Universität.