. Bei der Feuerwehr ist Nachwuchs stets willkommen. In Bonsfeld gingen die Kräfte des Löschzugs Langenberg dafür jetzt sogar auf die Straße.

Leben retten. Das machen die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr in Langenberg nahezu täglich. Nicht nur Menschenleben. Sie helfen zum Beispiel auch, wenn eine Katze nicht mehr vom Baum kommen kann. Ob Brand oder Autounfall, sie sind immer zur Stelle. Und das, obwohl die Feuerwehrleute berufstätig sind. Den Piepser haben sie immer dabei - können so im Notfall schnell helfen. Der geht natürlich auch nachts, am Wochenende, an Weihnachten – oder aber auch mitten beim Einkaufen.

„Dann werden wir manchmal schon komisch angeschaut, wenn wir den vollen Einkaufswagen einfach an der Kasse abgeben“, weiß Jennifer Richter. Sie ist seit 1999 bei der Feuerwehr. „Wir sind damals nach Neviges gezogen, und da mich Reiten und Fußballspielen nicht interessiert haben, bin ich zur Jugendfeuerwehr gegangen.“ Um Nachwuchs werben die Einsatzkräfte auch bei der landesweiten Kampagne „Freiwillige Feuerwehr. Für mich. Für alle“ am Wochenende auf einem Parkplatz in Bonsfeld.

Kinderfeuerwehr in Planung

Sie sind auf der Suche nach neuen Mitgliedern, damit auch das Leben in Zukunft gerettet werden kann. Löschzugführer Dirk Arnolds ist selbst seit 1984 mit dabei. „Das ist eine Familiensache. Mein Vater und mein Opa waren ebenfalls bei der Feuerwehr.“ Auch wenn die Feuerwehr in Velbert „nicht schlecht aufgestellt ist“, wie Arnolds sagt, ist es wichtig, neue Mitglieder zu gewinnen.

Auf dem Parkplatz vor Trinkgut hatte die Feuerwehr in Bonsfeld ihren Infostand aufgebaut.
Auf dem Parkplatz vor Trinkgut hatte die Feuerwehr in Bonsfeld ihren Infostand aufgebaut. © Uwe Möller

„Durch die Gesetzesänderung werden wir voraussichtlich ab Sommer auch eine Kinderfeuerwehr für die Kleinsten ab sechs Jahren auf die Beine stellen.“ Denn der Familienvater weiß selbst, dass Kinder schon früh beginnen, ihre Hobbys auszuwählen. „Und wenn dann ein Sportverein und noch ein anderes Hobby in der Grundschule dazu kommen, bleibt für die Feuerwehr später einfach keine Zeit mehr.“ Auch bei Jugendfeuerwehr und den Erwachsenen sind neue Mitglieder aber gerne gesehen und herzlich willkommen. „Ab 18 Jahren geht es mit zum Einsatzdienst“, erklärt der Löschzugführer.

Alle Kräfte arbeiten ausschließlich ehrenamtlich

„Für die freiwillige Feuerwehr suchen wir Männer und Frauen zwischen 18 und circa 50 Jahren.“ Die Grundausbildung dauert etwa vier Jahre und setzt sich aus einzelnen Lehrgängen an Wochenenden zusammen. „Aber wir nehmen jedes Mitglied direkt zum Einsatz mit. Das motiviert und schließlich kann jeder helfen“, so Arnolds.

89 Mitglieder bei der freiwilligen Feuerwehr

Die freiwillige Feuerwehr Langenberg hat 89 Mitglieder und zwei Löschzüge. Zwei hauptberufliche Kräfte sind für den Rettungswagen vor Ort. 13 Frauen sind aktive Einsatzkräfte.

Wer mitmachen möchte, findet Infos unter feuerwehr-velbert.de im Internet oder kann beim Übungsdienst vorbeischauen. Das nächste Treffen findet am 3. März, 18.45 Uhr, an der Voßkuhlstraße 36 statt.

Da die Feuerwehr in Langenberg ausschließlich aus ehrenamtlichen Kräften besteht, würde sich der Löschzugführer besonders über neue Mitglieder freuen, die auch tagsüber einsetzbar sind. „Vielleicht Menschen, die in Langenberg arbeiten oder aber im Schichtdienst unterwegs sind. Denn gerade tagsüber ist es manchmal schwierig, genug Leute zu haben.“

Eine betriebseigene Fahrschule gibt es auch

Die Feuerwehr muss aber 365 Tage im Jahr erreichbar sein, und: „Wir haben eine Hilfsfrist von acht Minuten“. Dazu kommt, dass die Einsatzkräfte auch das Fahrzeug führen dürfen. „Dazu braucht es einen LKW-Führerschein“ – diesen können die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr bei der betriebseigenen Fahrschule machen. Den Führerschein hat auch Jennifer Richter. „Aber wir lassen dann doch meistens die Männer fahren“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.