Kreis Mettmann. . 2016 ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf 13 553 gestiegen. Allerdings ist man auf den Straßen im Kreis Mettmann vergleichsweise sicher unterwegs.

  • Im Jahr 2016 ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis Mettmann auf 13 553 gestiegen
  • Risiko, in einen Unfall verwickelt und/oder verletzt zu werden, ist aber kleiner als andernorts
  • Polizei listet 37 920 Tempoverstöße und ahndet 3000fach Ablenkung durchs Smartphone

Man wolle nicht drumrumreden, sagte Thomas Hendele und nannte gleich eingangs seiner Präsentation der Verkehrsunfallstatistik die zentrale Zahl des Jahres: 2016 hat es im gesamten Kreis 13 553 Unfälle gegeben; das sind 220 bzw. 1,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings zitierte der Landrat auch die so genannte Unfallhäufigkeitszahl. Diese Kennziffer zeigt, dass das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, hier im Kreis fast 22 Prozent niedriger ist als landesweit.

Die Mettmanner rangiere in puncto Sicherheit auf Platz 13 von NRW-weit insgesamt 47 Behörden, ergänzte Hendele. Und das, obwohl im Kreis kräftig ein- und ausgependelt wird, er sehr dicht befahren ist, zudem von vielen als Transit-Region benutzt wird und 330 000 Kfz alleine zum Bestand zählen. Bei der zweiten wichtigen Kennziffer, der Verunglücktenhäufigkeit, sind die Verhältnissse vergleichsweise sehr ähnlich. Bei insgesamt 1387 Unfällen (+ 22) sind 1713 Menschen (+ 41) verunglückt. Zum überwiegenden Teil waren es leicht Verletzte.

Übrigens spielte bei 115 Verkehrsunfällen Alkohol eine Rolle und stand bei weiteren 41 mindestens ein Beteiligter unter dem Einfluss berauschender Mittel.

„Da ist die Polizei auch machtlos“, kommentiert Thomas Hendele den Umstand, dass es 2016 elf Verkehrstote – darunter acht Senioren im Alter ab 65 Jahren – gegeben hat. Man nehme es allerdings als Ansporn für mehr Prävention und Repression. „Jeder einzelne“, bekräftigt Manfred Frorath, „ist einer zuviel.“ Weiterhin Sorgen bereiten dem Abteilungsleiter Polizei die Unfallfluchten. Die Tagesquote von nahezu zehn Straftaten sei erheblich. So wurden im Berichtsjahr kreisweit 3432 angezeigt. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs um 112 Fälle bzw. 3,37 Prozent. Immerhin erwischt die Polizei nahezu jeden zweiten Täter; die Aufklärungsquote liegt bei 46,6 Prozent (- 1,8 Punkte). „Besonders verwerflich“ (Frorath) sind die Unfallfluchten mit Personenschäden. Hiervon gab es 129 Fälle, um die sich spezialisierte Sachbearbeiter kümmern. Sie haben 87 Taten geklärt.

Smartphones werden ausgewertet

Zu den Kontrollmaßnahmen der Polizei – sie listet 37 920 Tempoverstöße auf – zählen u. a. das Projekt Korrekt für Fußgänger und Radfahrer, das Kradaktionsbündnis mit benachbarten Behörden und das Kontrollteam für Drogenbekämpfung. Zunehmend wichtiger wird das Thema Ablenkung. 3300 Verstöße, zumeist im Zusammenhang mit Handy bzw. Smartphone, wurden geahndet. Und mit Einverständnis der Staatsanwaltschaft werden mitunter die Geräte auch ausgewertet.