Velbert. . Alfred Zeitz ist der heimliche Star des „Bitburger Fantalk“ des TV-Senders Sport1. Er hat sogar schon Songs für die Bar produziert.

  • Der 80-jährige Alfred Zeitz ist bei nahezu jeder Sendung des „Bitburger Fantalk“ bei Sport1 zu Gast
  • Mittlerweile genießt der „Bundestrainer“ in der 11 Freunde Bar selbst Prominentenstatus
  • Der Schalke-Fan und Hobbymusiker hat sogar zwei Songs für die Kneipe geschrieben und produziert

Jeden Dienstag diskutieren Gäste aus der Sport- und Unterhaltungsbranche in der 11 Freunde Bar in Essen-Rüttenscheid über verschiedene Themen aus dem Bereich des Fußballs. Seit Jahren wird die Show als „Bitburger Fantalk“ auf dem Fernsehsender Sport1 live übertragen. Fast immer im Publikum mit dabei: Der Velberter Alfred Zeitz.

Im Dezember wurde der Pensionär 80 Jahre alt – Grund zum Feiern gab es jedoch schon zwei Monate zuvor. Denn im Oktober war Zeitz zum 100. Mal während der TV-Sendung im Publikum und bekam als Dankeschön von Moderator und Ex-Nationalspieler Thomas Helmer einen Kuchen überreicht. „Das hat mich natürlich sehr gefreut“, erzählt Zeitz mit einer Portion Stolz.

Skepsis verflog schnell

Sein Bruder Heinz hatte ihn im Jahr 2012 davon überzeugt, mit in die Show zu kommen. Zunächst war er skeptisch, doch schnell hatte er Blut geleckt. Mittlerweile genießen nicht nur die Ex-Profis, sondern auch der gebürtige Essener, der seit 1968 mit seiner Frau Roswitha in Velbert lebt, in der Kneipe Prominentenstatus. Auch weil Zeitz ein Freund klarer Antworten ist.

In einer der ersten Sendungen wurde er vom damaligen Moderator Frank Buschmann interviewt. Die Aussagen von Zeitz gefielen dem Sportreporter dabei so gut, dass er ihn spontan für die Rolle des Bundestrainers ins Gespräch brachte. Den Spitznamen hat der gelernte Elektromonteur seitdem weg, trägt dazu passend in der Sendung häufig ein Nationaltrikot.

Ob Jürgen Kohler, Ewald Lienen, Peter Neururer oder Dariusz Wosz – sie alle hat Zeitz im Laufe der Zeit kommen und gehen gesehen. Unzählige Erinnerungsfotos in seinen heimischen Ordnern sind wie ein Streifzug durch jahrzehntelange Bundesligageschichte. Besonders gerne hört Zeitz dem Kabarettisten Wolfgang Trepper zu: „Mir gefällt seine direkte Art.“

Zeitz stand gemeinsam mit Otto Rehhagel auf dem Feld

Selbst trat Zeitz früher natürlich auch gegen das Leder. TuS Helene Essen ist sein Heimatverein, dort stand er in einem Spiel sogar gemeinsam mit Otto Rehhagel auf dem Platz. Entweder als wieselflinker Linksaußen – 1957 rannte er die 100 Meter in 11,1 Sekunden – oder kurioserweise als Torwart lief er auf. „Was der Manuel Neuer heute macht, habe ich damals schon getan“, sagt Zeitz und spielt auf seine Ausflüge aus dem Tor an.

Neben dem Fußball hat der Pensionär noch eine zweite große Leidenschaft: die Musik. Bereits in seiner Jugendzeit trat Zeitz regelmäßig auf Karnevalsveranstaltungen auf. Bis heute komponiert er selbst eigene Stücke und hat inzwischen auch für die 11 Freunde Bar zwei Lieder geschrieben. Sowohl der „Song der 11 Freunde Bar“ als auch das Lied „So ist Fußball“ werden inzwischen regelmäßig in der Bar gespielt. Entweder vom Band oder live von Zeitz gesungen – Mitschunkeln der Gäste inklusive.

Sein Herz schlägt königsblau

Auf dem Fußballplatz schlägt das Herz von Zeitz seit jeher königsblau. So begleitet ihn der FC Schalke 04 bereits seit Jahrzehnten: „Ich bin schon mit elf Jahren mit Fahrrad zur Glückauf-Kampfbahn gefahren.“ Doch ins Stadion hat es Zeitz, der Olaf Thon als seinen Lieblingsspieler nennt, schon seit über 40 Jahren nicht mehr gezogen. Denn nach dem Bundesliga-Skandal in der Saison 1970/1971, bei dem auch Schalke involviert war, verlor Zeitz die Lust. Mit dem Besuch der 11 Freunde Bar hat er inzwischen auch eine neue Leidenschaft gefunden. So zieht es ihn heute Abend erneut dorthin – zum insgesamt 105. Mal.