Neviges. . Beim S.O.S-Team in Neviges können sich Narren für kleines Geld einkleiden. Cowboys werden an ihrem Kostüm hier allerdings etwas vermissen.

Viel Geld ausgeben für ein tolles Karnevalskostüm? Absolut unnötig: Beim S.O.S Team, dem Sozial-Orientierten-Service an der Bernsaustraße, kann man sich für ganz kleines Geld prima ausrüsten für diverse Partys in der fünften Jahreszeit.

Dicht an dicht hängen die schrillen Klamotten auf den Bügeln: Wer als Clown feiern möchte, muss für ein langes gestreiftes Hemd drei Euro berappen; für zwei Euro verwandelt man sich im Nullkommanix in einen verwegenen Zauberer und wer seine Nscho-tschi betören will, kommt noch preiswerter davon: Gerade mal 1,50 Euro kostet die Indianerbuxe. Michael Adler, der zusammen mit Carola Schröder das S.O.S-Team leitet, ist zufrieden. „Wir haben schon viel verkauft, in diesem Jahr gingen Hüte besonders gut weg. Und natürlich Kinderkostüme.“

Das ganze Jahr über landen hier mollige Tigerfelle, bunte Kleidchen mit Spitze und Tüll für kleine Prinzessinnen und vieles mehr. „Immer, wenn die Leute zuhause aufräumen, bringen sie uns etwas. Osterdeko, Weihnachtskugeln, eben auch alles rund um Karneval.“

Die Plastikspinne hängt im Netz

Nur samstags hat das S.O.S-Team geschlossen

Beim S.O.S-Team an der Bernsaustraße 4-6 werden die ganze Woche über Sachspenden entgegen genommen. Die Annahmezeiten weichen von den Verkaufszeiten leicht ab.

A nnahme: montags bis donnerstags von 8 bis 15.30 Uhr, freitags 8 bis 14 Uhr. Verkauf: montags bis donnerstags 9 bis 15 Uhr, freitags 9 bis 14 Uhr.

Was hier auf dem Bügel hängt, das ist frisch gewaschen und genau geprüft. Da wackelt kein Knopf, ist keine Naht zerfranst, ziert kein Fettfleck das bunte Harlekinhemd. Allerdings werden die Karnevalskostüme an der Bernsaustraße auch ganz besonders genau inspiziert. Denn auch hier gilt, was für das Team selbstverständlich ist: Nur Second-Hand-Ware im besten Zustand wandert über den Verkaufstisch. „Einige Sachen sind dabei schon ein bisschen durchgefeiert“, weiß Michael Adler.

Knarren haben hier nichts zu suchen

In den Regalen liegen dicht an dicht Marienkäfer-Kappen neben Schlumpfhüten und niedlichen Mäuse-Ohren, auch die Auswahl an schrillen Krawatten und Fliegen ist beachtlich. Die Plastik-Spinne hängt praktischerweise gleich im Netz, es gab auch mal ein ganzes Spiderman-Outfit, aber das ist inzwischen verkauft. Im Regal ganz links ist plötzlich mehr Platz: „Das Ding nehmen wir mal weg, das hat hier nichts zu suchen.“ Und schwupps, hat Michael Adler die Plastik-Knarre nebst Tragegürtel einkassiert. „Ist wohl übersehen worden. Sollte nicht passieren, passiert aber.“ Klare Regel: Sheriffs, Cowboys und Polizisten müssen hier ohne Waffe klar kommen.

Im S.O.S.-Team werden arbeitssuchende Menschen im Auftrag des Jobcenters Mettmann fit gemacht für den Arbeitsmarkt. Daneben helfen auch Ehrenamtliche aus, prüfen Spielzeug, waschen Kuscheltiere. Und flicken auch mal Winnetous Fransenhemd.