Neviges/Tönisheide. . Beim jährlichen Ballsportfest bewiesen die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide, dass ein Wettkampf auch Spaß machen kann.
Lukas aus der 2b hat schon einen ganz roten Kopf. Ob vom anfeuern oder weil er sich gerade beim „Treibrollball“ für seine Klasse die Beine aus dem Bauch geflitzt hat, sei dahingestellt. Hier geht es gerade ums Ganze, deshalb hat Lukas jetzt auch keine Zeit zum quatschen: „Rein, ja ja. Los, weiter, 2 beee.“ Lukas und die anderen 152 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide ließen gestern Hefte und Schulbücher zuhause: In der Sporthalle Waldschlößchen stand das jährliche „Ballsportfest“ auf dem Stundenplan – heiß geliebt von allen Kindern.
Sie alle legen sich mächtig ins Zeug, damit ihre Klasse gut abschneidet, Spaß hin oder her. Schulleiterin Bärbel Emersleben ist an diesem Morgen mit zehn Kollegen und drei Praktikanten am Start, sie alle haben gut zu tun: Punkte notieren, aufpassen, dass der Ball nicht im Aus landet, bei einem kleinen Mädchen, das sich im Eifer des Gefechts auf die Lippe gebissen hat, Tränchen trocknen. Zwei Minuten später ist das kleine Malheur auch schon vergessen.
Die Klassen treten gegeneinander an
„Die Ballspiele aus dem Unterricht werden als Wettkampf ausgetragen“, erläutert Bärbel Emersleben, die das „Ballsportfest“ seit Jahren organisiert, und zwar immer im Winter. „Entweder treten Parallelklassen gegeneinander an, oder die Klasse wird bei Einzügigkeit geteilt.“ Auch sei das Sportfest eine gute Gelegenheit, mit allen zusammen etwas auf die Beine zu stellen, sind die Schüler auf dem Gelände in Tönisheide doch auf zwei Gebäude verteilt.
Still sitzen in der Wettkampfpause? Wie langweilig. Lieber dreschen Mateo, Georgius und Davut den Ball ins Tor, zack, zack, zack, da vergeht dem armen Torhüter hören und sehen. Nebenan an der Kletterwand plumpsen zwei Mädchen mit Geschrei auf die dicke Gummimatte, und Amin in seinem Messi-Trikot macht Zirkeltraining: Im Dauerlauf geht’s von einer Station zur anderen, rauf auf den Kasten, runter vom Trampolin. Das alles in der Spielpause. Auf der Bank warten Benedetta, Maja, Azra und Rana auf ihren Einsatz, und Mateo hat heute gar keine Lust nach Hause zu gehen. „Viel schöner als Schule, sollten wir immer so machen.“