Velbert. . Die Blockflöte ebnet als Einstiegsinstrument den Weg in die Musik. Blockflöten-Quartett behauptet sich gegen das angestaubte Image.
Abgetan als Notholz, als ein Instrument, das doch jeder spielen könne, als einfach zu erlernen, allerdings nicht besonders klangvoll, steht die Blockflöte bei Musikern allzu oft nicht besonders hoch in der Gunst. Die Blockflöte in ihren unzähligen Variationen vermag jedoch nicht nur jungen Musizierenden den Weg in die Welten der Töne und Noten zu ebenen, sondern darüber hinaus vor allem in der Gruppe zu einem imposanten Klanggerüst zu erwachsen.
Das Blockflöten-Quartett der Musik- und Kunstschule Velbert will genau das künftig zeigen. Am Ende des letzten Jahres gegründet, wollen die vier jungen Musiker schon bald Konzerte spielen. „Das Quartett läuft jetzt so richtig an“, erzählt Flöten-Lehrerin Karin Broszukat begeistert. Sie leitet die vierköpfige Gruppe, freut sich über die Motivation und die Begeisterung ihrer Schüler: „Will man zusammen gute Musik machen, muss man auf einer Wellenlänge sein.“
Und die Welle des Enthusiasmus ist über die Jugendlichen geschwappt. Amelie, Sarah, Anna und Jakob harmonieren auch privat prima und tönen insbesondere musikalisch im Einklang wie Metronom und Takt. „Ich spiele viel lieber in der Gruppe als alleine, da bekomme ich nämlich immer Lampenfieber“, erklärt Schülerin Amelie – und auch ihre Mitspielerin Sarah fühlt sich im Quartett richtig wohl: „Die anderen geben einem Sicherheit. Spielt einer immer weiter, überträgt sich das auf alle.“
Anspruchsvolle Stücke spielen
Als Schüler von Karin Broszukat haben sich die Vier bereits in anderen Flöten-Gruppen kennengelernt. Nun wollen sie über das Üben der Noten und die Einstiegs-Melodien hinaus, künftig vierstimmige, anspruchsvollere Stücke spielen. Wer welche Stimme und vor allem welche Blockflöte übernimmt, darin sind sich die Jugendlichen ebenso schnell einig: „Ich spiele Tenor“, verkündet Amelie, als Lehrerin Broszukat ein Stück vorschlägt. „Soll ich dann Alt spielen?“, fragt Sarah, der 14-jährige Jakob nickt zustimmend: „Dann spiel ich den Piccolo.“
Gleichzeitig setzen sie die Instrumente an, sitzen gerade vor ihren Notenblättern, Jakob holt tief Luft, gibt den Einsatz und schon tönt ein schwungvolles Tanzlied durch den Raum der Musikschule. „Man muss schon üben, wenn man so gut Blockflöte spielen möchte“, sagt Broszukat schmunzelnd, „den Einstieg schafft man zwar schnell, Übung erfordert das Instrument aber wie jedes andere auch.“
Auch für Ältere geeignet
In ihrer Kindheit startete die Lehrerin ihre eigene musikalische Karriere ebenfalls mit der Blockflöte: „Noch heute fangen viele Schüler mit diesem Instrument an“, weiß die Velberterin, die wenigsten würden allerdings dranbleiben: „Wir haben heute aber nicht mehr die riesige Menge an Blockflötenschülern. Stattdessen unterrichte ich meistens die, die sich ganz bewusst für das Instrument entschieden haben.“ Zum musikalischen Einstieg eigne sich die Flöte allerdings nach wie vor ausgezeichnet, vor allem als Grundlage für das Erlernen weiterer Instrumente, wie auch Sarah bestätigt: „Ich spiele mittlerweile auch Trompete“, schildert die 13-Jährige, „was ich für die Flöte gelernt habe, kann ich da aber auch ziemlich gut anwenden.“
Auch für ältere Einsteiger und solche, die im Notenlesen nicht geübt sind, erweist sich die Blockflöte als geeignet. „Bei uns in der Musikschule kann jeder anfangen, der sich mal probieren möchte“, erklärt die Lehrerin. Dann allerdings im Einzelunterricht, denn im Quartett sind bereits alle Notenständer belegt, sagt Broszukat lachend: „Mit vier Musikern sind wir eben komplett.“